zertrennt
Ich ging am Deutsch-Russischen Museum in Berlin-Karlshorst vorbei, sah die Kanone des Panzers auf die Straße gerichtet und war sprachlos. Ich habe ein unangenehmes Gefühl, wenn dieser Museumspanzer mit seinem Rohr auf eine öffentliche Straße zeigt. Deshalb habe ich dieses Rohr geteilt, sodass auch symbolisch keine Gefahr von ihm ausgehen kann. Im Gebäude nebenan wurde die bedingungslose Kapitulation Deutschlands unterzeichnet und danach das Land und Berlin erst einmal von den vier Siegermächten verwaltet. Bis Anfang der 1990er-Jahre war dieses Gebiet in Karlshorst für die Bevölkerung gesperrt.
geteilt
»Alles wird besser – nichts wird gut.«
Diese Zeile stammt aus einem Songtext von Werner Karma aus den 1980er-Jahren, interpretiert von der Rockband Silly. Darüber musste ich jetzt nach langer Zeit neu nachdenken, als ich das Bild sah. Dann fiel mir die geteilte Stadt Nikosia in Zypern ein, die ich vor einiger Zeit besuchte. Hier werden noch heute die Stadthälften durch Stacheldraht zerschnitten. Es gibt eine Grenze mit Grenzkontrollen, von UN-Soldaten kontrolliert.
vereint
Das Grundstück befand sich direkt am Berliner Mauerstreifen. Die dreieckige Verkehrsinsel gehörte zu Ostberlin, befand sich aber auf der Westberliner Seite der Mauer. Osman Kalin baute hier ab 1983 mit Genehmigung der DDR-Seite Gemüse an. Später wurde ein zweigeschossiges Gebäude errichtet, welches öfter abbrannte und wieder aufgebaut wurde. Vielleicht wird das Baumhaus zukünftig als privates Museum genutzt werden, wie es sich der Sohn von Osman Kalin wünscht.