Ein Viertel Torte.
Ein Viertel Leben.
Ein Viertel nach acht.
Was ist ein Viertel? Ein Teil – aber wovon? Vom Glück? Vom Lärm? Vom Licht?
Manchmal reicht ein Viertel schon, um satt zu sein.
Manchmal merkt man gar nicht, dass drei Viertel fehlen.
Und manchmal ist ein Viertel der einzige Ort, an dem man sich ganz fühlt.
Diese Ausstellung schaut sich um – in Ecken, in Kanten, in Stadtvierteln und Gedanken. Sie fragt nicht nach dem Ganzen. Sie fragt: Reicht das?
Mein Viertel, meine Wurzeln
Aufwachsen und Leben im Ruhrgebiet
Die Industrie, der Bergbau ist unsere Herkunft
Industrieromantik
Industrieästhetik
Industriekultur
Meine Wurzeln, mein Viertel.














Viertel – ein Teil / der vierte Teil von einem Ganzen?
Und was ist dann das Ganze? Ein Stück von Zeit? Ein Stück eines Gegenstandes? Ein Stück von etwas Größerem – einer Stadt – also ein Stadt-Viertel? Und was wäre, wenn man diese Einteilungen miteinander verbindet?
Herausgekommen ist ein Porträt des Viertels – Stadtbereichs – in dem ich lebe, eigentlich eher das Dörfchen, das einen Teil – aber nicht einmal ein Viertel der Stadt ausmacht – aufgenommen als vierfaches „Stückwerk“ mit einem Viertel der gewohnten Zeit. Und das dann auch noch im ersten Quartal des Jahres!
Hier knubbeln sich wahrlich die Viertel!














15 Minuten. Eine Viertelstunde.
25 Jahre. Ein Vierteljhrhundert.
Das Internet. Ein Viertel Realität – wenn’s hochkommt.
15 Jahre kenne ich die Frauen. 15 Minuten hatten sie jeweils Zeit. Die Vorgabe:
»Kennst du noch ICQ?« – Der Chatdienst, den wir alle vor gut 25 Jahren mal genutzt haben, kam mit sehr wenigen Buchstaben aus, um zu sagen »I seek you«– Ich suche Dich. Und auch heute noch kommt das Internet mit unheimlich wenigen Buchstaben aus, wenn es um Emotionen geht. ROFL, GRML, YDS. »Ich lach mich schlapp«, »Grummel«, »Was du nicht sagst« dauert ja auch viel zu lange. Im Internet ist das Reale flüchtig.
Und so zeigen wir im Internet auch maximal wenig Echtes. Nennen uns aber überall und jederzeit »authentisch« – das verkauft sich ja gut. »Zeig mal Emotionen.« Aber ich zeig nur ein Viertel von dem, was wirklich da ist. So macht man das heutzutage.












Wie viele Viertel macht ein Ganzes? Auf jeden Fall mehr, als in eine einzige
Serie hineinpasst! Denn das Viertel, um das es geht, hat noch viele andere
Aspekte.
Also noch ein Versuch, das Viertel – aufgeteilt in Viertel-Bilder – mit ein Viertel-
Sekunde Belichtungsteil auf der Festplatte zu fixieren.
Und das ist noch nicht das Ende der Viertel.














Erbaut Anfang der 1970er Jahre im Rahmen des großen Wohnungsbauprogramms der DDR – WBS 70, Typ in Stahlbetonbauweise.
Garantie für diesen Bautyp: 80 Jahre
Voraussetzungen:
kontinuierliche Überwachung und Instandsetzung von auftretenden Bauschäden
vor allem Vermeidung des Eintritts von Feuchtigkeit bis zum Baustahl
Dann kam der politische Umbruch 1989 – und seine Folgen:
keine kontinuierliche Bauüberwachung
keine fachgerechte Fassadendämmung
ungenügende finanzielle Möglichkeiten der Stadtverwaltung
Zustand der Bausubstanz heute?
Noch 30 Jahre Garantie?
Es sieht in den Kellergeschossen nicht vertrauenserweckend aus.
Kein finanziell bestätigtes Wohnungsbauprogramm.
Diesem, meinem Viertel sieht man die architektonisch und landschaftsgärtnerisch durchdachte Bauweise noch an, wenn man offenen Auges durch die Straßen schlendert.
Dieses Viertel wurde mein Langzeitprojekt, denn ich möchte sehen und dokumentieren, wie es sich in den nächsten Jahren verändert. Die Fotos entstanden bei einem Spaziergang um das Viertel – als Panoramaaufnahmen mit einem 50 mm-Objektiv.




























In jedem Viertel, Klang und Licht,
wo Straßen flüstern, leise, schlicht.
Hier tanzen Töne bunt und frei,
in jedem Winkel Melodie dabei.
Die Stadt pulsiert im Takt der Zeit,
ein Rhythmus, der die Herzen befreit.
Von Ecken, wo die Stimmen singen,
bis Plätze, wo die Lieder fliegen.
Ein Viertel voller Geschichten,
wo Hoffnungen und Träume dich richten.
Die Musik, sie malt mit jedem Ton,
ein Bild aus Freude, aus Leidenschaft und Hohn.
Die alten Häuser, Zeugen der Zeit,
erzählen von Liebe, von Traurigkeit.
Doch in jedem Stein, in jedem Riss,
liegt der Klang des Lebens, ein süßer Genuss.
So geh hinaus, lass dich treiben,
lass die Melodien in dir bleiben.
In jedem Viertel, wo das Leben pulsiert,
wird die Musik zum Herz, das nie friert.






Wiederholung – Rhythmus – Struktur – Dynamik
4 Bildbereiche – 4 Schläge – visuelle Partitatur
da ist Musik drin














An der Weser in Bremen gibt es einen Sandstrand, der vorrangig im Sommer sehr stark frequentiert ist. Immer wieder werden dort aus den daneben gelagerten Steinen für die Uferbefestigung Symbole, Namen o.ä. in den Sand gelegt. In der Regel halten sie sich nicht lange.
Im Herbst tauchte dann dieser Steinkreis mit dem ausgeschnittenen Viertel und dem senkrechten Strich auf. Da die Weser einen recht starken Tidenhub hat, ist mal mehr, mal weniger davon zu sehen. Ich habe diesen Steinkreis wochenlang vom Wasser (aus dem Ruderboot) aus gesehen, bevor ich auf die Idee kam, ihn zu verschiedenen Zeiten vom immer gleichen Standort aus zu fotografieren.
Bei meinen letzten Besuchen hatte schon eine leise Zerstörung eingesetzt: Die Steine des senkrechten Teils wurden für ein Lagerfeuer gebraucht und auf einen Haufen gelegt. Das letzte Bild zeigt einen Mann, der an verschiedenen Stellen Steine zurechtrückt oder dazulegt, vielleicht den Erbauer, der immer mal wieder zum Reparieren kommt.














Mit der U-Bahn fahre ich in wenigen Minuten vom Hauptbahnhof Köln zum Clodwigplatz in eins der ältesten Stadtviertel Kölns. Hier ist am Rosenmontag die Aufstellung des Karnevalszuges. Durch das Severinstor zieht er dann 1,3 km die Severinstraße hinunter. Es gibt viele kleine Geschäfte, alte Gaststätten und Cafés. Schöne Häuser und ein altes Kino. Früher war es das Theater von Trude Herr. Das Stollwerkmädchen vor der Severinskirche erinnert an die Schokoladenherstellung in Köln. Heute gibt es das Schokoladenmuseum am Rhein.
Am Ende der Straße ist die St.-Johann-Baptist-Kirche zu sehen, deren Turm sich durch Erdarbeiten geneigt hatte, aber wieder aufgerichtet werden konnte. Sie wurde kurze Zeit »Der schiefe Turm von Köln« genannt.
Der Tag im Vringsveedel war sehr interessant.
Leider an einem Montag. Da ist einiges geschlossen.
















Beim Begriff »Viertel«habe ich direkt an Bruchrechnung gedacht.
Ein Viertel ist nur ein Teil des Ganzen.
Manchmal lässt sich ein Viertel einfach nach Augenmaß bestimmen. Beim Backen und Kochen wird dies aber schwieriger, wenn man beispielsweise einen Viertel Esslöffel von einer Zutat benötigt. Dafür gibt es Löffel, die die Größe von verschiedenen Maßeinheiten haben. In meiner Serie habe ich den Viertel-Löffel und seine Begleiter in Szene gesetzt.
















Viertel – ein Begriff mit vielen Assoziationen, genauso wie mein Brainstorming zu dem Projekt. Vier Viertel sind ein Ganzes und so habe ich mich für die „Viertel“ von Sprossenfenstern entschieden.
Was bleibt, sind die Geschichten der Betrachter der Fenster von außen und innen sowie Deine eigenen zu den Bildern.














Was passiert, wenn wir etwas in vier Teile schneiden?
Wir zerstören das Ganze – und legen zugleich sein Innerstes frei.
Diese Bilderserie zeigt Obst und Gemüse im präzisen Schnitt: entblößt, segmentiert, still.
Jedes Viertel ein Blick ins Verborgene. In Strukturen, Farben, Muster, die sonst verborgen bleiben.
Ein Spiel mit Form und Fragment, mit Ordnung und Auflösung. Und vielleicht auch ein kleiner Akt der Offenlegung – ganz ohne Worte.












Machst du mit?
Ein konzeptionelles Fotoprojekt ist weit weniger elitär, als der Name befürchten lässt.
Ein fotografisches Gerät und eine Portion Neugier und Denkvermögen reichen völlig aus.
Den Rest liefern wir.
Tatsächlich ist so ein Fotoprojekt, bei dem man zuerst ein Konzept und danach eine Bilderserie entwickelt, eine ausgesprochen freudvolle und bereichernde Angelegenheit. Wir führen Dich Schritt für Schritt durch den Prozess, nachdem wir Dich zuvor mit einem Thema überrascht haben.
In unseren Online-Treffen kannst Du Dich mit den anderen Teilnehmern austauschen und gemeinsam feilt Ihr an den einzelnen Ideen.
Und weil es dazu noch viel mehr zu sagen gibt, klick einfach auf den Button:
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