Manchmal steht da einfach ein Schild.
Manchmal ist es nur ein Blick.
Oder eine Hand.
Manchmal ist Halt da, wo alles zu viel wird.
Manchmal da, wo jemand bleibt.
Diese Ausstellung zeigt Bilder von Momenten, die nicht weiterwollten.
Oder nicht weiterkonnten.
Oder sich entschieden haben, zu bleiben.
Was hält uns – und was hält uns ab?
Und was passiert, wenn nichts mehr hält?
Liebe Fahrgäste, unser nächster Halt ist Duisburg Hauptbahnhof.
Ich sitze auf einer kleinen Mauer,
betrachte die alten Bilder,
denke an dich, denke an Trauer.
Wie trauere ich gut und richtig?
Der Glaube gibt mir Halt,
Erinnerungen sind mir wichtig.
Du warst ein großer Halt in meinem Leben,
bereits in Kindertagen hast du mich inspiriert,
mir Kraft und Liebe gegeben.
Du warst ein Vorbild für mich, das ist klar,
Tee aus der guten Tasse löste manchen Kummer,
du warst immer für mich da.
Eine intelligente und schöne Frau warst du,
deine Uhr erinnert mich an gemeinsame schöne Tage
und lässt mich spüren, ich bin nicht alleine in der Ruh.
Eine ältere Dame mit deinem Parfüm geht vorbei,
der Duft umhüllt mich, kräftig und klar,
nun bin ich mir sicher: Erinnerung geht nie vorbei.
Gier und Neid machen die Herzen blind,
es zählt nur dein letzter Wille,
es zeigt sich, was bei einigen die wahren Absichten sind.
Erinnerung und Halt,
du bist ein stiller Stern,
in meinem Herzen bleibt
dein Licht, das nie erlischt.
Halt in der Trauer
Wenn ein geliebter Mensch verstorben ist, gibt es ganz unterschiedliche Wege, damit umzugehen und zu trauern. Was gibt Halt in der Trauer?










Die Löffel sind für mich eine sehr starke und positive Erinnerung. Wir haben die Löffel als Kinder geliebt und das ist bei mir bis heute geblieben.




Ein kleines steinernes Herz.
Nichts weiter. Und doch alles.
Es liegt in den Händen, die durchs Leben tragen.
Hände, die vertraut sind, die Bedeutung tragen.
Vielleicht hält es nichts fest.
Aber es erinnert daran, was Halt gibt.














Was einst ewig schien, beginnt zu fließen. Gletscher, Sinnbilder für Festigkeit, lösen sich unaufhaltsam auf – in allen erdenklichen Formen, die treiben, zerfallen, in der Sonne glänzen und dem Wandel ausgeliefert sind. Zwischen Rissen, Bruchlinien und dem kalten Glanz treibenden Eises zeigt sich Halt als flüchtiger, ambivalenter Zustand – ein Innehalten im Übergang.














Mein Schatten.
Meine Geschichte.
Mein Ich.
Mein Fokus.
Mein Leben.
Diese Bild-Serie beschreibt meine kreative und tiefe Auseinandersetzung mit mir SELBST. Ein fortlaufender intensiver Prozess und ein kontinuierliches Nach-innen-Wenden. Unbewusste Erfahrungen werden beleuchtet und nach außen transportiert. Alles, was es braucht, sind Offenheit, Mut und die Bereitschaft, die subtilen Impulse schrittweise umzusetzen, Veränderung zuzulassen und das Drehbuch bewusst neu zu schreiben.
Ein Umkrempeln von innen nach außen.
Mein innerer Halt: Selbsterkenntnis.
KLICK!












Manheim ist das letzte Dorf im rheinischen Braunkohlerevier, das umgesiedelt wurde. Zunächst sollten dieses Dorf und die umliegenden Wälder für den Braunkohleabbau abgebaggert werden. Mit der Entscheidung, die Braunkohleförderung im Jahr 2030 einzustellen, war die Abbaggerung von Manheim nicht mehr notwendig.
Dennoch ging die Zerstörung der Kulturlandschaft weiter. Die neue Begründung: Wir brauchen den Kies, um Böschungen zu sichern. So sollte das Manheimer Wäldchen, am Rande von Manheim, gerodet werden. Ich verstand nicht, warum ein ganzes Dorf und weitere Wälder zerstört werden sollten, um Kies abzubauen. Ich war mit meinem Unverständnis nicht allein und traf auf eine Gruppe von Leuten, die sich gegen die Rodung dieses Waldes wehrten.
Junge Leute verteidigten die Bäume mit persönlichem Einsatz. Sie übernachteten bei eisigen Temperaturen auf den Bäumen. Es wurde demonstriert. Es wurde musiziert. Es wurde gesungen. Trotzdem wurde ein Großteil des Waldes zerstört. »Nur« die Bäume, die die Waldbewohner*innen mit ihren Körpern verteidigten, überlebten die Rodungssaison. Die Fotos zeugen von den Waldspaziergängen und der Stimmung nach der Zerstörung des Waldes. Waldspaziergänge sind friedliche Demonstrationen, die in bedrohten Wäldern stattfinden. Als ich den Wald nach der Rodung besucht habe, musste ich an die Verse von Rafael Alberti denken – hier übersetzt von ChatGPT:
Heute rissen sie einen Baum aus der Erde.
Er war selig und jung, unschuldig, stolz erhoben,
mit klarem Ruf zum Himmel geboren
und einer holden Zukunft unter Sternen verschrieben.
Es war der Versuch, Halt zu sagen – und sie haben nicht angehalten.














1961 wurde der Schießbefehl des DDR-Regimes an der innerdeutschen Grenze zynische Wirklichkeit. Diese mehrteilige Arbeit thematisiert anhand der Berliner Mauer – einer der konsequentesten Manifestationen ideologischer Gewalt –, die in der Tödlichkeit ihrer Grenzlinie ihren ultimativen Ausdruck findet. Die über 140 Menschenleben, die beim Versuch, diese artifizielle Trennlinie zu überwinden, verloren gingen, zeugen von der perfiden Grausamkeit.
Die fotografischen Tableaus dieser Fotoreihe »Schusswaffengebrauch« dokumentieren präzise mehr als 30 Orte gescheiterter Fluchtversuche entlang des ehemaligen Mauerverlaufs und definieren sie durch die Darstellung des Himmels und der Bodenoberfläche. Diese Bilder erscheinen auf den ersten Blick zufällig und unprätentiös. Erst im Kontext des historischen Wissens um die Geschehnisse an diesen Orten entfaltet sich ihre erschreckende Dimension.
Die einstige Grenze – mittlerweile ab-, über- und zurückgebaut – wird durch diese visuelle Auseinandersetzung erneut materialisiert und ruft Bilder in uns hervor, die tief im kollektiven Gedächtnis verankert sind. Jeder dieser Orte markiert ein Schicksal: das Sterben von Menschen auf dem Weg ihrer Selbstbestimmtheit. Die akribische Bürokratie des SED-Regimes hat uns nahezu alle Tatortskizzen und Fotografien der tragischen Ereignisse hinterlassen – Dokumente, die in ihrer nüchternen Versachlichung die Tötung von Menschen festhalten. Diese Artefakte aus den Archiven der DDR werden in Beziehung zu den Fotografien der Verortungen gesetzt und machen den Schrecken erst erfahrbar. Das grenzenlose Blau des Himmels kontrastiert mit der auswegslosen Realität dieser Situationen und verstärkt die bizarren Assoziationen, die mit dem letzten Blick eines Mauerflüchtlings verbunden sein könnten – ein Symbol für Hoffnung und Unendlichkeit, das jedoch in der grausamen Wirklichkeit der Erdoberfläche, an die wir gebunden sind, einen schmerzhaften Gegensatz findet.
Die Transformation des Bodens – vom einst von Leben beraubten, geharkten Grenzstreifen hin zur banalen städtischen Oberfläche der Gegenwart – lässt die vergangenen Ereignisse nur noch erahnen. Um die tiefere Bedeutung dieser Orte zu erfassen, bedarf es einer pseudoarchäologischen Auseinandersetzung mit der Geschichte. Ohne das Wissen um die Vorgänge und Ereignisse bleibt der Ort zunächst unserer Wahrnehmung verschlossen.




















Reisen sind üblicherweise durch viele Halte geprägt: an Aussichtspunkten mit weiter Sicht über das Land, an beeindruckenden Sehenswürdigkeiten, Gebäuden, Kulturdenkmälern, an Rastplätzen und Übernachtungsquartieren, an Tankstellen und Supermärkten, an Andenkenläden und Souvenirshops – und, und, und.
Für Fotografen finden viele Eindrücke Halt in den Fotografien, die von der Reise gemacht werden und später an die Ereignisse erinnern sollen – sei es im Fotoalbum, in Fotobüchern, Videoshows oder auf den Handys.
Eine Erinnerung kann aber noch viel später Halt finden – in der Umsetzung mit den verschiedensten gestalterischen und künstlerischen Mitteln. Und damit die Erinnerungen verfestigen und zu immer neuen künstlerischen Ideen anregen.














Seit Jahrtausenden stehen um uns herum Bäume, die oft einen dichten Wald bilden und im Boden fest verwurzelt sind. Seit dem um sich greifenden Klimawandel finden immer mehr Bäume immer weniger Nahrung, Wasser und Halt. Die Wälder beherbergen trockene Grüppchen von Fichten und Tannen, und selbst »robuste« Pflanzen können den heftigen Wetterveränderungen oft nicht mehr ausreichend Kraft entgegensetzen und verlieren ihren Halt im Boden – Windbruch.
Wenn Biber den Bäumen den Halt rauben, entstehen neue Biotope, die Tieren Schutz und Lebensraum geben, die verloren gegangen sind. Dann gibt der Baum dem Wasser »Halt«, das sich dahinter staut und zu neuem Leben führt.














Halt sucht nicht nur der Mensch in seinem Leben – auch Pflanzen haben viele unterschiedliche Methoden entwickelt, um sich an ihrer Umgebung festzuhalten.
Ein nicht bei jedem Menschen beliebter Vertreter der Kletterer ist der Efeu. Er bezieht seinen Nahrungs- und Wasserbedarf über dicke Versorgungswurzeln, die tief im Boden verankert sind. Gleichzeitig klettert er an Bäumen und Wänden empor, indem er sich mit unzähligen Haftwurzeln an seiner Unterlage festsaugt. Efeu ist also kein Schmarotzer. Die Haftwurzeln zerstören ihre Unterlage nicht aktiv, können aber in vorhandene Hohlräume eindringen – und diese beim Wachstum vergrößern oder sogar sprengen. Besonders eindrucksvoll lassen sich diese Eigenschaften des Efeus auf Bäumen erkennen: starke Versorgungswurzeln, ein ausgeklügeltes System ineinandergreifender alter und neuer Haftwurzeln, das auch bei starkem Wind Halt gibt, sowie das erkennbar abblätternde Rindenmaterial rund um die Haftstellen – ausgelöst durch Windbewegung und Wachstum.














Die Rose, ein zeitloses Symbol der Liebe und Schönheit, erzählt Geschichten, die über das Auge hinausgehen. In ihren zarten Blütenblättern finden wir das Halten – die Momente, die wir festhalten möchten, die Erinnerungen, die wir in unseren Herzen tragen. Jeder Blick auf die blühende Rose erinnert uns an die Freude, das Lachen und die Liebe, die wir in bestimmten Augenblicken erfahren haben.
Doch die Rose ist auch eine Lehrerin des Loslassens. Wenn ihre Blütenblätter fallen, erkennen wir, dass das Leben nicht nur aus Höhepunkten besteht. Es lehrt uns, dass Veränderung unvermeidlich ist und dass es manchmal nötig ist, die Vergangenheit loszulassen, um Platz für Neues zu schaffen. Das Verwelken der Rose ist nicht das Ende, sondern ein Teil des natürlichen Kreislaufs, der uns ermutigt, unsere eigenen Erfahrungen zu reflektieren.
In der Zerrissenheit der Rose, wenn die Blätter abfallen und die Farben verblassen, spüren wir den Schmerz des Verlusts. Doch in diesem Schmerz liegt auch die Möglichkeit des Wachstums. Es ist der Moment, in dem wir erkennen, dass das Loslassen nicht Schwäche ist, sondern eine Stärke, die es uns ermöglicht, die Schönheit der Veränderungen zu akzeptieren und neue Wege zu beschreiten.
Die Rose lädt uns ein, innezuhalten und über unsere eigenen Beziehungen nachzudenken. Was möchten wir festhalten? Welche Erinnerungen sind es wert, bewahrt zu werden? Und was ist es, das wir loslassen müssen, um inneren Frieden und Raum für Neues zu finden?
In der Dualität von Halten und Loslassen liegt die wahre Essenz des Lebens. Die Rose erinnert uns daran, dass jede Phase – ob blühend oder verwelkt – Teil unserer Reise ist: eine Reise voller Emotionen, Lektionen und der ständigen Suche nach Balance.






Der Duisburger Hauptbahnhof ist leider schon etwas heruntergekommen. Etwas verächtlich wird er auch »Leukoplast-Bahnhof« genannt, weil die blinden, zerbrochenen Scheiben des Bahnhofsdachs mit viel, viel Klebeband zusammengehalten werden. Doch seit etwa drei Jahren wird modernisiert. Unter dem Motto »Wir machen die große Welle« erhalten die erneuerten Bahnsteige ein markantes, wellenförmiges Dach.
Diese Fotoserie spannt einen Bogen von Alt bis Neu – vom Leukoplast über die Bautätigkeiten bis hin zu den neuen Gleisen, die zeigen, wie der Duisburger Bahnhof in Zukunft wohl aussehen wird.


















Die Bäume geben uns Halt und sind für uns da. Sie spenden Schatten und Nahrung, sorgen für reine Luft. Tiere und Pflanzen finden in und auf den Bäumen Halt. Manchmal jedoch verlieren auch sie diesen Halt – durch Stürme, Unwetter oder den Menschen.














Silhouetten im Dunst. Begegnungen ohne Worte. Schritte, die sich kreuzen – und gleich wieder verlieren.
Nächtliche Szenen, wie aus einem Film noir. Menschen tauchen auf, verschwimmen, verschwinden. Die Stadt wirkt entrückt, gedämpft, fast träumend.
Wer ist hier unterwegs – und wohin? Wer ist Zufall, wer Begleitung, wer bloß eine Ahnung? Nähe und Distanz verschwimmen.
Nur das Licht hält kurz fest, was längst weitergeht.














Machst du mit?
Ein konzeptionelles Fotoprojekt ist weit weniger elitär, als der Name befürchten lässt.
Ein fotografisches Gerät und eine Portion Neugier und Denkvermögen reichen völlig aus.
Den Rest liefern wir.
Tatsächlich ist so ein Fotoprojekt, bei dem man zuerst ein Konzept und danach eine Bilderserie entwickelt, eine ausgesprochen freudvolle und bereichernde Angelegenheit. Wir führen Dich Schritt für Schritt durch den Prozess, nachdem wir Dich zuvor mit einem Thema überrascht haben.
In unseren Online-Treffen kannst Du Dich mit den anderen Teilnehmern austauschen und gemeinsam feilt Ihr an den einzelnen Ideen.
Und weil es dazu noch viel mehr zu sagen gibt, klick einfach auf den Button:
Du kannst die ganze Ausstellung durchwandern, indem du einfach mit der Maus nach unten (oder oben) scrollst.
Wenn du einen einzelnen Beitrag sehen willst, klicke ihn in der nachfolgenden Autorenübersicht an.
Mit dem kleinen Pfeil unten rechts kommst du jederzeit wieder nach oben.
Wenn du in einer Arbeit den Namen der Fotografin bzw. des Fotografen anklickst, gelangst du auf eine Seite, die alle Arbeiten dieser Person zeigt.
Falls du ein Tablet verwendest, nutze es am besten im Querformat.
Am schönsten ist die Ausstellung an einem Computer im Vollbildmodus.
Jetzt kannst du diesen Hinweis mit dem X oben rechts wieder verschwinden lassen.