Was passiert, wenn emotionale und räumliche Nähe beim Menschen auseinanderdriften?
Jeder Mensch entfernt sich im Laufe seines Lebens von seiner vertrauten Umgebung. Ein neuer Job, eine neue Beziehung führen unweigerlich zu weniger Kontakt mit geliebten Menschen. Aber oft kann man sich die Zeit nehmen, die Familie zu besuchen, Freunde zu treffen. Für Momente verbindet sich emotionale Nähe mit räumlicher Nähe. Aber was ist, wenn ein solcher Besuch, ein solches Treffen nicht mehr möglich ist?
Was empfindet man dann?
»Romance de mi destino« (Lebensrückblick) ist ein traditionelles Lied der ecuadorianischen Musik. Es wurde in den 1930er-Jahren geschrieben und später als Lied vertont. Der ecuadorianische Dichter Abel Romeo Castillo schrieb es, als er einige Monate in Chile verbrachte. Das Lied beschreibt die Traurigkeit eines Menschen, der sich nach seiner Familie, nach einem anderen Land sehnt.
Ich interpretiere dieses Gedicht anhand meiner eigenen Biografie fotografisch.
Jedem Bild ist ein Vers aus diesem Gedicht beigefügt.
Auf dem europäischen Kontinent leben mehr als 700 Millionen Menschen auf einer Fläche von etwa 10 Millionen Quadratkilometern.
In Europa werden mehr als 200 Sprachen gesprochen. Hier begann die industrielle Revolution. Egal, wohin man in Europa geht, wird man eine andere Sprache hören. In den Restaurants riecht es anders, und jedes Gericht hat seinen eigenen Zauber.
Europa ist der Schauplatz grausamer Kriege gewesen. Leider werden auch heute noch Kriege auf europäischem Boden geführt. Es ist ein Kontinent der Gegensätze, aber vor allem der Gemeinsamkeiten.
Der Mensch ist ein soziales Wesen, das den Kontakt zu seinen Mitmenschen sucht, aber er braucht einen Ort des Rückzugs: Das ist sein Zuhause.
Hier beginnt das Privatleben eines jeden Menschen.
Dieses Zuhause beginnt an der Haustür.
Sie symbolisiert die Grenze zwischen dem sozialen Wesen und dem Individuum.
Eine Tür kann aber auch ein Symbol der Macht sein.
Viele Regionen in Europa haben ihren eigenen architektonischen Stil.
Anhand des Fotos eines ganzen Hauses kann man wahrscheinlich die Region erkennen. Aber anhand der Details ist es schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Diese Details verdeutlichen das Können der europäischen Handwerker.
Die Türen zeigen keine „typische“ Merkmale des Landes. Sie entsprechen vielmehr dem Geist einer längst vergangenen Epoche. Nur die Griffe, Beschilderung oder ein modernes Schloss deuten auf die Gegenwart hin.
Carlos Oquendo de Amat stammt aus Peru. Sein Buch wurde erstmals 1929 veröffentlicht. Das Besondere an dieser Ausgabe ist, dass das gesamte Buch auf einem fünf Meter langen Bogen gedruckt wurde. Für den Titel des Buches, »5 Meter Poesie«, wurde der letzte Vers des Gedichtes »Reclam« übernommen:
»Ich werde auf den Mond steigen und ihm fünf Meter Gedichte vorlesen.«
Totholz ist die Bezeichnung für abgestorbene Bäume im Wald. Totholz zeugt vom Leben eines Baumes. Er war Teil des Räderwerks der Natur und hat uns Schatten gespendet.
Jetzt, in seinem hohen Alter, gibt ihm die Natur neue Aufgaben, damit er in Würde gehen kann. Seine letzten Jahre bieten uns fantastische Blicke. Er wird uns verlassen, ohne etwas zu hinterlassen.
Das ist der Unterschied zum Menschen, der neues Wissen, Kunst, Literatur, Musik hinterlässt. Aber der Mensch hinterlässt auch Müll, eine zerstörte Natur.
Wir sind uns nicht immer bewusst, was wir täglich brauchen.
Vor der industriellen Revolution wurden 16 Tonnen Holz benötigt, um eine Tonne Erz zu verarbeiten. Hätte sich dieser Trend fortgesetzt, hätte Europa wahrscheinlich seinen gesamten Waldbestand verloren.
Die Entdeckung der Kohle als Energiequelle stoppte diese Entwicklung, die europäischen Wälder erholten sich. Die Kohleverbrennung verringerte den Bedarf an Holz, aber die Emissionen giftiger Gase verbreiteten sich über den gesamten Globus. Diese hohe Konzentration von Gasen ist die Ursache für die heutige Klimakrise, die die Existenz der Menschheit bedroht. Aus einem lokalen ist ein globales Problem geworden.
Unsere Kinder und Enkel werden dieses Problem erben. Künftige Generationen werden mit den Folgen unseres heutigen Lebensstils zu kämpfen haben. Ein Beispiel für die Hinterlassenschaften von Generationen sind die riesigen Tagebaue, die vom Braunkohleabbau zeugen. Diese Mondlandschaften werden viele Generationen über Jahrzehnte begleiten.
Drittelregel Terhaag, Schütze, Vigoo GbR
Brend’amourstr. 5
40545 Düsseldorf
✆ 0211 55789134
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