Von der Geliebten über einen Stier bis zum Friedensprojekt.
So vielfältig, dass die Einigkeit durch Reibungspunkte glattgeschliffen wird.
Verehrt und verachtet. Von vielen beneidet. Verheißungsort.
Ein Mond des Planeten Jupiter und die Märchenkassetten unserer Kindheit.
Kontinent – Karten – Länder – Grenzen?
Union – Staatengemeinschaft – grenzüberschreitende Freiheiten – Gemeinsamkeiten oder nationale Unterschiede?
Ist Europa all das? Oder nur eine Idee von Idealisten, die Hoffnung weckt auf eine dauerhaft friedliche Zukunft in Gemeinschaft, in der Realität jedoch die nationalen Unterschiede und Ressentiments nur unzureichend bemäntelt unter dem finanziellen Ausgleich einer gemeinsamen Währung?
Reisen durch Europa ermöglichen einem, die europäische Idee zu erfahren. Aus einer großen Idee erwachsen persönliche Erinnerungen, manchmal Freundschaften, mitunter Sehnsucht.
No Future für Europa? Omniprobleme wie Corona, Inflation, Umweltthemen oder der Ukrainekrieg prägen Europa. Was sich ändern sollte, findet mit und ohne Meinungsfreiheit ein Ventil im Diskurs der Bürger. Wer Veränderung fordert, meldet sich zu Wort. Man kann leise protestieren oder aber ein Schild malen, auf die Straße gehen und seine Stimme im Konzert der Demonstranten bündeln und verstärken.
Künstlerinnen und Künstler können mit ihren Kunstwerken Botschaften herausstellen, Missstände aufzeigen oder rote Linien ziehen. Street-Art- oder Graffiti-Künstler wie Banksy sprechen den Menschen aus der Seele. Ironische, politische und poetische Kunstwerke behaupten sich im Stadtbild und fordern Betrachter und Politiker auf »Farbe zu bekennen« und die Probleme nicht »unter den Teppich zu kehren«. Ausdrucksstarke Motive als Kunst für jedermann – mit Botschaften für alle, in Europa und der ganzen Welt.
Einige der Bilder sind entstanden mit freundlicher Genehmigung der Banksy-Ausstellung Mülheim/Ruhr.
»Ich bin der Zeus! Macht keine Zicken
und setzt Euch hier auf meinen Rücken!
Halt’t Euch am Horne fest und flieht
mit mir dorthin, wo’s keiner sieht!«
Erst zierte sich das Mädchen sehr –
dann weniger, dann wieder mehr –
da wurde es selbst Zeus ganz klar,
wie uneinig Europa war!
Und es ist gar nicht übertrieben,
zu sagen, es sei so geblieben!
Vor sechzig Jahren schrieb Heinz Erhardt diese Zeilen, und sie haben nichts von ihrer Bedeutung verloren. Der Sage nach hat Zeus die phönizische Königstochter auf der Mittelmeerroute nach Griechenland verschleppt. Millionen Menschen sind ihr bis heute gefolgt, gelockt von dem Mythos Europa, der Verheißung von Sicherheit, eines besseren Lebens, einer kulturellen Idee, dem Gemeinsamen Haus.
Gefunden haben sie aber auch ein Bollwerk, eine Grenze, ein bürokratisches Monster, eine einzige Baustelle und einen Sumpf von Korruption. Das Abendland hat sein Strahlen verloren, die Sonne scheint sich zu verfinstern, es droht der Blackout. Die Kinder Europas, Minos und Rhadamanthys, sind die Totenrichter am Ufer der Styx. Die Münze für den Fährmann ist obligatorisch.
»Willkommen Schengen, die Wiege des grenzenlosen Europas« ist die Übersetzung des Textes auf dem Foto. Das luxemburgische Schengen spielt eine wichtige Rolle für Europa. Hier wurde 1985 der Wegfall der Binnengrenzkontrollen eingeleitet. Dem Schengen-Abkommen haben sich die meisten Mitgliedsstaaten der EU angeschlossen.
Im Hambacher Schloss in Neustadt an der Weinstraße feierten Deutsche, Franzosen, Polen, Bürger und Bürgerinnen aus allen gesellschaftlichen Schichten das Hambacher Fest.
Sie setzten sich ein für Meinungs- und Pressefreiheit, Einheit, Freiheit, Demokratie in Deutschland und Europa. Schon im Vorfeld gab es Freiheitsbewegungen in ganz Europa, das Fest war der Höhepunkt. Die Versammelten riefen die Forderung nach einem »conföderierten republikanischen Europa« aus.
Die Festredner bekannten mehrheitlich ihre Solidarität mit anderen Völkern, die ebenfalls für ihre Freiheiten kämpften, und sie machten ihre Verbundenheit mit den europäischen Nachbarn deutlich.
Das Hambacher Schloss ist eine Stätte deutscher und europäischer Demokratiegeschichte, es wurde ausgezeichnet mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel, symbolhaft und beispielhaft für die europäische Einigung.
Am 27. Mai 1832 öffnete sich dieses Tor für die europäische Idee.
An diesem Tag gingen 30 000 Menschen diese Treppe hinauf.
Geografisch erstreckt sich Europa vom Atlantik bis zum Ural und vom Nordkap bis zum Mittelmeer. Bunt besiedelt wurde es während der großen Völkerwanderung von Stämmen aus Asien und vom Norden. Grenzen wurden gezogen, die heutzutage durch die Bildung der Europäischen Union ihre ursprüngliche Bedeutung in weiten Bereichen verloren haben.
Gibt es aber etwas, das sich von den künstlichen Grenzen nicht an seiner Ausbreitung hindern
ließ? Ja, es sind die Pflanzen, Bäume und Sträucher. Ihre Samen kennen keine Ländergrenzen, nur das Klima beeinflusst ihr Wachstum, der Jetstream den Transport und die Richtung der Wanderung.
Ein Beispiel ist die Eiche, von der einige Geologen anhand ihrer Funde annehmen, dass sie eine Migrantin aus Spanien sei, also nicht die »Deutsche Eiche« schlechthin. Wegen ihrer Widerstandsfähigkeit, ihres harten Holzes und ihrer heilenden Kräfte wird sie verehrt. In vielen Ländern tragen Münzen, Medaillen und Uniformspiegel ihre Blätter.
Die Statue Karls des Großen an der alten Mainbrücke in Frankfurt mit der EZB im Hintergrund inspirierte: »Die alte und die neue europäische Idee«.
Eingerahmt wird das Thema durch die Marienstatue mit Sternenkranz auf dem Marienplatz in Krefeld-Fischeln und die heutige EU-Flagge, deren Aussehen durch den Sternenkranz vor dem blauen Himmel inspiriert wurde und Einheit, Solidarität und Harmonie der Völker Europas symbolisieren soll.
Karl der Große wurde 799 im Paderborner Epos als »Vater Europas« bezeichnet. Die Krönungsstadt der römischen Könige von 936 bis 1532 ist Aachen, die sich selbst als Europastadt sieht: In Aachen dreht sich alles um Karl den Großen und Europa. Die Karlsstatue in Frankfurt vereinigt die alte mit der neuen Idee Europas.
So groß die Unterschiede zwischen damals und heute auch sein mögen, Europa ist das verbindende Thema: Karl als europäischer Herrscher und die heutige EU als Friedensinitiative nach dem Zweiten Weltkrieg.
Einige der Bilder sind entstanden mit freundlicher Genehmigung der Domschatzkammer in Aachen.
Europa spürt man an allen Ecken.
Frankfurt ist einer der Kristallisationspunkte und zeigt dies mit mächtigen Bauten an.
Du bist jung und dein Körper zart,
die Männer sind grausam und hart.
Entführt aus Tschechien, Ungarn oder Polen,
man hat dich gezwungen und dir dein Leben gestohlen.
Doch durch deine Prostitution,
werden sie von ihrem Druck befreit,
dafür bekommst du 5 € als Lohn,
welch ein Hohn.
Du bist die Sklavin ihrer Lust und Gier,
sie packen dich wie ein wildes Tier.
Dein Weinen und dein Flehen sind ihnen egal,
was kümmert sie schon deine Qual?.
Ekel und Scham überkommen dich
und deine junge Seele zerbricht.
Dein Körper und dein Gesicht mit Narben versehen,
du möchtest sterben, einfach gehen.
Zwangsprostitution und Ausbeutung in Deutschland: Viele der Opfer kommen aus dem Osten Europas und aus »Dritte-Welt-Ländern«, aber auch bereits in Deutschland Lebende werden zu Opfern. Die Ausweispapiere werden ihnen abgenommen oder sie werden mit gefälschten Ausweisen ausgestattet, ständig überwacht, gefügig gemacht durch sexuelle und körperliche Gewalt, durch Zwangseinnahme von Alkohol, Drogen und Medikamenten, durch Vortäuschung guter Kontakte zu Polizei und Behörden oder durch Foto- und Videoaufnahmen sowie durch Drohungen, die Familie zu informieren oder der Familie was anzutun.
Die Zwangssituation wird bewusst ausgenutzt. Die Opfer leiden massiv unter den Folgen der Gewalt, ebenso unter der Ausbeutung, sind stark traumatisiert und benötigen psychische und medizinische Hilfe. Häufig ist es für sie unmöglich, eine Gerichtsverhandlung ohne erneute Traumatisierung durchzustehen, sofern die Drahtzieher überhaupt ermittelt werden können. Oftmals sind es nur die kleinen Fische, die gefasst werden.
Das christliche Europa ist durch eine Vielzahl von Faktoren geprägt, die sich über Jahrhunderte entwickelt haben und sowohl religiöse als auch kulturelle, gesellschaftliche und politische Dimensionen umfassen. Dabei hat die christliche Architektur das europäische Stadtbild entscheidend geprägt. Beispiele sind der Kölner Dom, die Kathedrale Notre-Dame in Paris und der Petersdom in Rom. Diese Gebäude sind nicht nur religiöse Zentren, sondern auch kulturelle und historische Wahrzeichen.
Auch wenn die Europäische Union nur rund 40 % der Fläche des europäischen Kontinents ausmacht, denkt man beim Stichwort Europa zunächst an sie. Während die Extrempunkte der EU in Finnland, Griechenland und Irland liegen, findet sich der Mittelpunkt ganz in der Nähe: aktuell in Gadheim in der Nähe von Würzburg.
Durch Ein‐ und Austritte von Staaten hat sich der Mittelpunkt immer wieder verschoben. Hier entstand eine Reihe von Bildern der letzten 4 Stationen: Kleinmaischeid, Meerholz, Oberwestern und Gadheim.
Den Genius Loci sucht man an den Orten allerdings vergeblich. Meist hat es den Anschein, als sei die Tourismus‐Abteilung der Ortsverwaltung beauftragt worden, an der Stelle »etwas zu machen«: So gehören Hinweistafeln und Fahnenmasten zur Grundausstattung, oft wurde ein Künstler beauftragt, ein Objekt oder eine Skulptur zu schaffen, die einen Bezug zu Europa herstellt, und sei es nur der schwungvolle Buchstabe E mit ein paar Sternchen.
Deutschland ist einer der reichsten Teile Europas.
Die Friedenstaube hat es nicht leicht, ihrem Namen gerecht zu werden. Die Pflastermaler vor dem Dom in Köln rutschen den ganzen Tag auf ihren Knien, um ein paar Euro zu verdienen. Abends kommt die Straßenreinigung, und am nächsten Morgen fangen sie wieder von vorne an.
Die Vielfalt Europas – die Vielfalt der Blumen.
Pflanzen halten sich nicht an Ländergrenzen, und doch kann man Mittelmeer- und Alpenraum durch typische Gewächse repräsentieren.
Auf dem europäischen Kontinent leben mehr als 700 Millionen Menschen auf einer Fläche von etwa 10 Millionen Quadratkilometern.
In Europa werden mehr als 200 Sprachen gesprochen. Hier begann die industrielle Revolution. Egal, wohin man in Europa geht, wird man eine andere Sprache hören. In den Restaurants riecht es anders, und jedes Gericht hat seinen eigenen Zauber.
Europa ist der Schauplatz grausamer Kriege gewesen. Leider werden auch heute noch Kriege auf europäischem Boden geführt. Es ist ein Kontinent der Gegensätze, aber vor allem der Gemeinsamkeiten.
Der Mensch ist ein soziales Wesen, das den Kontakt zu seinen Mitmenschen sucht, aber er braucht einen Ort des Rückzugs: Das ist sein Zuhause.
Hier beginnt das Privatleben eines jeden Menschen.
Dieses Zuhause beginnt an der Haustür.
Sie symbolisiert die Grenze zwischen dem sozialen Wesen und dem Individuum.
Eine Tür kann aber auch ein Symbol der Macht sein.
Viele Regionen in Europa haben ihren eigenen architektonischen Stil.
Anhand des Fotos eines ganzen Hauses kann man wahrscheinlich die Region erkennen. Aber anhand der Details ist es schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Diese Details verdeutlichen das Können der europäischen Handwerker.
Die Türen zeigen keine „typische“ Merkmale des Landes. Sie entsprechen vielmehr dem Geist einer längst vergangenen Epoche. Nur die Griffe, Beschilderung oder ein modernes Schloss deuten auf die Gegenwart hin.
Machst du mit?
Ein konzeptionelles Fotoprojekt ist weit weniger elitär, als der Name befürchten lässt.
Ein fotografisches Gerät und eine Portion Neugier und Denkvermögen reichen völlig aus.
Den Rest liefern wir.
Tatsächlich ist solch ein Fotoprojekt, bei dem man zuerst ein Konzept und danach eine Bilderserie entwickelt, eine ausgesprochen freudvolle und bereichernde Angelegenheit. Wir führen Dich Schritt für Schritt durch den Prozess, nachdem wir Dich zuvor mit einem Thema überrascht haben.
In unseren Online-Treffen kannst Du Dich mit den anderen Teilnehmern austauschen und gemeinsam feilt Ihr an den einzelnen Ideen.
Und weil es dazu noch viel mehr zu sagen gibt, klick einfach auf den Button:
Drittelregel Terhaag, Schütze, Vigoo GbR
Brend’amourstr. 5
40545 Düsseldorf
✆ 0211 55789134
✉︎ info@drittelregel.de
Nichts verpassen:
Die neuesten Ausstellungen:
Schnellzugriff:
Du kannst die ganze Ausstellung durchwandern, indem du einfach mit der Maus nach unten (oder oben) scrollst.
Wenn du einen einzelnen Beitrag sehen willst, klicke ihn in der nachfolgenden Autorenübersicht an.
Mit dem kleinen Pfeil unten rechts kommst du jederzeit wieder nach oben.
Wenn du in einer Arbeit den Namen der Fotografin bzw. des Fotografen anklickst, gelangst du auf eine Seite, die alle Arbeiten dieser Person zeigt.
Falls du ein Tablet verwendest, nutze es am besten im Querformat.
Am schönsten ist die Ausstellung an einem Computer im Vollbildmodus.
Jetzt kannst du diesen Hinweis mit dem X oben rechts wieder verschwinden lassen.