»Ein Mensch, der aus der großen Stadt
ins Grüne sich begeben hat
läs hier, allein auf weiter Flur,
recht gern im Buche der Natur.
Doch bald, betrübt, er wieder geht:
denn ach, er ist Analphabet.«

Eugen Roth

Oder auch – von einem anonymen Urheber: »Alle sagten: das geht nicht.
Dann kam einer, der das nicht wusste, und tat es einfach.«

Grün, bunt, voller Leben – so soll (m)ein Garten sein! Und entpuppt sich schnell als ein Steckenpferd, das mit einem PS gemächlich schaut, was sich da tut und entwickelt – was neu auftaucht, obwohl nie gepflanzt oder gesät, etwa die Wilde Karde oder die Wollige Königskerze. Was vor Monaten gesteckt und hoffentlich überwintert hat und nun geerntet werden kann, Mengen von Knoblauch, was da kreucht und fleucht oder fliegt – Schmetterlinge, Hummeln jeglicher Art, Holzbienen, neben Tigerschnegeln und Gehäuseschnecken und was sich alles von allein ansiedelt.

Skurrile Gestalten finden sich da, die den Garten bevölkern, und Gemeinschaften, die einander stützen und fördern, umschwirrt von Bewohnern, die sich in der Wildnis eingerichtet haben und die Beete nutzen: Auch wenn manches Pflänzchen dadurch dem Gartennutzer verloren geht, es bleibt dennoch für alle genug übrig!
So kann (m)ein Garten schnell zum Steckenpferd werden, was nicht nur Nutzen hervorbringt – Ernten, Nahrung und Blüten – sondern Beobachtung von Zusammenhängen, Lebenszyklen und der gesamten Vielfalt des Lebens. Da muss das Steckenpferdchen manchmal Schritt gehen und den Kopf beugen und von Nahem beschauen, was es auf dieser Erde so alles gibt. Und in der Vielfalt der Lebenserscheinungen eine Ordnung finden, was manchmal gar nicht so einfach ist.

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