»Männer sind es, die Geschichte machen.«
Preußischer Hof-Historiker Heinrich von Treitschke 1874

Aber stimmt das wirklich?

Bis vor ca. 12.000 Jahren waren Männer und Frauen gleichberechtigt, um das Überleben zu sichern. Die Jäger- und Sammlergruppen waren egalitär aufgebaut, da sie beim Jagen und Sammeln aufeinander angewiesen waren. Erst mit der Sesshaftwerdung und der Entwicklung von Ackerbau und Viehzucht entwickelten sich patriarchalische Strukturen.

Seitdem Geschichte aufgeschrieben wird, wird von Männern und ihren Heldentaten berichtet. Männer waren und sind es auch heute noch vielfach, die Spuren hinterließen und hinterlassen. Frauen bekamen untergeordnete Rollen oder wurden sogar verteufelt. Sie wurden aber auch als Göttinnen verehrt, bis das Christentum dem Einhalt gebot. Nur langsam ändert sich daran etwas – und auch nicht in allen Teilen der Welt. So sehen wir heutzutage mehr Männerspuren in unserer Umgebung als Spuren von Frauen.

Opfersteine der Kelten finden sich oft an alten Römerstraßen, bekannten oder weniger bekannten, wie in der Gegend der sagenhaften Stadt Badua im Rurtal. Matronensteine und Heidentempel zeugen von der nachhallenden Bedeutung von Göttinnen noch während der Römerzeit, beispielsweise in Nettersheim in der Eifel. Bei den Rittern im Mittelalter waren die Männer wichtiger, die die Burg besaßen und verteidigten, im Zweiten Weltkrieg hinterließen die Nazis ein Bollwerk gegen den Feind, den Westwall, der inzwischen von der Natur zurückerobert wird. Moderne Spuren von Männern sind friedlicher und überwiegend Hinweise auf wichtige Markierungen.

In der Zukunft könnte sich der Blickwinkel ändern: Frauen blicken auf Männer – herab? als Dialog? aus Interesse?

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