Der im Orient beheimatete Frühlingsblüher, die Tulpe, ist laut einer islamischen Legende die Blume, die aus dem Blut eines jeden Kriegers entsteht, immerwährend auferstehend, jedes Jahr erneut sich aus der Zwiebel ans Licht kämpfend. Zudem ist die Tulpe die Frühlingsbotin, die sinnbildlich für ihren unbändigen Willen nach Leben, Wachstum, Hoffnung, Auferstehung und Ausdehnen steht. Können in der tristen grauen Novemberzeit das Gefühl des Aufblühens und die auf die Tulpe implizierten Sinnbilder konserviert werden?

Schockgefrostet ist der Versuch entstanden, die Tulpe erstarren zu lassen und ihre Schönheit, ihre Farbenpracht, Symbolik, Energie und Kraft zu bewahren. Als Relikt des Frühlings überwintert sie in dieser Form und damit die mit ihr verbundenen Gefühle. Auf diese Art schlägt sie einen Bogen zum Jahresverlauf. Denn auch, wenn sie den tristen Wintermonaten gefrostet ein farbiges Strahlen verleiht, bricht sie das Eis im Frühjahr, um wieder aufzuleben.

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