Kälte ist ein unverzichtbarer Lebensfaktor. Die zunehmende Erderwärmung gefährdet Leben auf der ganzen Welt. Die steigenden Luft- und Wassertemperaturen bedrohen in den Polarregionen der Arktis und Antarktis die Artenvielfalt. Das Packeis schmilzt, der Meeresspiegel steigt, Ökosysteme geraten aus den Fugen.
Die Folgen: Extremwetter mit Eisschmelze, Hitzewellen und Sturmfluten. Seit Beginn der Satellitenmessungen verlor das arktische Meereis zwei Drittel seines Volumens. Grönlands Eismasse ist groß genug, um den Meeresspiegel weltweit über sieben Meter ansteigen zu lassen.
Die Erderwärmung betrifft auch die Polarregion am Südpol. Dort schmilzt das Eis derzeit sechsmal so schnell wie in den 1980er-Jahren. Seit 2009 verlor die Antarktis jährlich fast 252 Milliarden Tonnen Eis. Der WWF befürchtet, dass 50 % der Tier- und Pflanzenarten in den Naturregionen verloren gehen, wenn die Temperatur der Erde um 4,5 Grad ansteigt. Der Permafrostboden taut auf und führt zu einer Erhöhung der Treibhausgase. Kräuter-, Gras-, Moos- und Flechtenarten verschwinden. Fisch- und Krebstierbestände gehen zurück, das marine Ökosystem kollabiert. Pflanzenfresser wie der Moschusochse und Rentiere finden weniger Nahrung.
Der Klimawandel gefährdet das Wachstum der Algen. Krill ernährt sich von mikroskopisch kleinen Algen und dient seinerseits vielen großen Räubern – Walen, Robben oder Pinguinen – als Nahrung. Mit der Eisschmelze vergrößert sich der Abstand zwischen den Nistplätzen der Vögel zur Nahrung im Meer. Schmilzt das Packeis zu früh, gefährdet dies die Jagd der Eisbären auf Robben, junge Walrosse, Belugas und Narwale.
Das Drama: Das Artensterben findet leise statt. Meine Fotos zeigen stellvertretend vom Aussterben bedrohte Arten aus der Arktis, Antarktis und Subantarktis (Südgeorgien): See-Elefant, Schwarzbrauenaugenalbatros, Walross, Königspinguin, Felsenpinguin und Eisbär.
Wunderbare Regionen der Erde mit wunderbaren Tieren, deren Lebensräume es zu erhalten gilt. Die Einhaltung der Klimaziele würde einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt leisten und die Extrem-Wetterlagen auf der Welt zum Vorteil der Tiere und aller Menschen vermeiden helfen.