Venedig ist nicht Atlantis.

Es wird vielleicht nicht binnen eines Tages und einer Nacht verschwinden, wie es Platon für das mythische Inselreich beschrieben hat, aber es stirbt jeden Tag ein bisschen.

Am 12.11.2019 stieg das Hochwasser in einer Vollmondnacht auf den zweithöchsten Wert, der jemals gemessen wurde, 187 Zentimeter. Ein kleiner Zyklon näherte sich genau in dem Moment der höchsten astronomischen Flut. Wie mit einem Staubsauger zog diese Formation den starken Wind und das Meer in die Lagune. Seit dieser Nacht ist in Venedig nichts mehr, wie es war. Der Wirbelsturm schleuderte Gondeln aufs Land, die heute noch schwer gezeichnet auf dem Trockenen liegen. Das Eisen des Schwertes verkratzt von dem Schleifen über den Marmor der Kaimauer, das Heck zerklüftet vom harten Aufprall.

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