Männer – ein Rätsel, eingewickelt in ein Mysterium, verpackt in ein Puzzle. Sie sind die Superhelden des Alltags, die Meister des Grills und die Könige der Fernbedienung. Sie können in einem Moment die Welt retten und im nächsten verzweifelt nach ihren Socken suchen. Männer haben ein Herz aus Gold, auch wenn sie manchmal eine Bedienungsanleitung bräuchten, um es zu finden. Unverzichtbaren Hälfte der Menschheit, machen sie unser Leben bunter, aufregender und verrückter.
Gibt es sie noch, die typisch männlichen und die typisch weiblichen Tätigkeiten? Ganz verschwunden scheinen sie bislang nicht zu sein, wenngleich die Domänen zunehmend aufweichen. Oder sind hier schon Berufe abgebildet, bei denen sich das Verhältnis ausgeglichen hat?
Hasenohren. Der Mann hinter der Kamera fängt an …
Wie reagieren Männern, wenn sie von einem älteren Herrn mit Hasenohren gebeten werden, sich spontan fotografieren zu lassen? Traue ich mich, jemand zu fragen, ob er auch mal Hasenohren tragen
möchte? Und was sagt meine Frau Karin dazu, die in einem Straßencafe auf mich wartet?
Karin: »Ein bisschen peinlich, aber ziemlich lustig.«
Was ist typisch männlich oder weiblich? Ist dies durch unsere Gesellschaft anerzogen? Welche Rolle übernimmt dabei die Industrie mit ihrem geschlechtsspezifischen Marketing?
Stereotype – typisch männlich gesehen – mit ihrem weiblichen Pendant.
Hat Mann die Kontrolle über sein Leben verloren, wenn er eine Jogginghose trägt?
Zu Retro-Gedanken passt Retro-Technik: Emulsionslifts von Polaroids
Den Knien von Karl-Heinz Rummenigge wurde 1983 in einem Song gehuldigt, der es in die deutschen Charts schaffte. Diese Beine hier sind auch nicht von schlechten Eltern.
»Männer sind es, die Geschichte machen.«
Preußischer Hof-Historiker Heinrich von Treitschke 1874
Aber stimmt das wirklich?
Bis vor ca. 12.000 Jahren waren Männer und Frauen gleichberechtigt, um das Überleben zu sichern. Die Jäger- und Sammlergruppen waren egalitär aufgebaut, da sie beim Jagen und Sammeln aufeinander angewiesen waren. Erst mit der Sesshaftwerdung und der Entwicklung von Ackerbau und Viehzucht entwickelten sich patriarchalische Strukturen.
Seitdem Geschichte aufgeschrieben wird, wird von Männern und ihren Heldentaten berichtet. Männer waren und sind es auch heute noch vielfach, die Spuren hinterließen und hinterlassen. Frauen bekamen untergeordnete Rollen oder wurden sogar verteufelt. Sie wurden aber auch als Göttinnen verehrt, bis das Christentum dem Einhalt gebot. Nur langsam ändert sich daran etwas – und auch nicht in allen Teilen der Welt. So sehen wir heutzutage mehr Männerspuren in unserer Umgebung als Spuren von Frauen.
Opfersteine der Kelten finden sich oft an alten Römerstraßen, bekannten oder weniger bekannten, wie in der Gegend der sagenhaften Stadt Badua im Rurtal. Matronensteine und Heidentempel zeugen von der nachhallenden Bedeutung von Göttinnen noch während der Römerzeit, beispielsweise in Nettersheim in der Eifel. Bei den Rittern im Mittelalter waren die Männer wichtiger, die die Burg besaßen und verteidigten, im Zweiten Weltkrieg hinterließen die Nazis ein Bollwerk gegen den Feind, den Westwall, der inzwischen von der Natur zurückerobert wird. Moderne Spuren von Männern sind friedlicher und überwiegend Hinweise auf wichtige Markierungen.
In der Zukunft könnte sich der Blickwinkel ändern: Frauen blicken auf Männer – herab? als Dialog? aus Interesse?
Porträts – ganz ohne Klischees und Stereotype.
Leidenschaft – in Hobby und Beruf.
Vielfalt – breit gestreute Interessen.
Gemeinsamkeit – Liebe zur Fotografie
Männer spielen eine prägende Rolle in unserer Kulturgeschichte.
Zu recht oder zu unrecht sei dahingestellt.
Frei nach Herbert Grönemeyer: Männer denken, überlegen, erfinden, realisieren. Doch ausführendes Organ sind in aller Regel die Hände: Hände von Männern verschiedener Altersgruppen. Jedes Bild fängt die augenblickliche Situation einer Lebensphase eines einzelnen Mannes ein und reflektiert Facetten von Männlichkeit.
Die Hände, Symbol für Arbeit, Zärtlichkeit, Stärke und Verletzlichkeit. Jedes Bild ein stiller Zeuge eines männlichen Lebens und seiner Erfahrungen in einem Lebensabschnitt.
Beine – große, dicke, dünne oder kleine.
Seht sie Euch an, diese Beine.
Was seht Ihr und was seht Ihr nicht?
Ihr seht nur Beine, den Mann seht ihr nicht.
Ihr seht die Beine und urteilt anhand dessen.
Dieses Urteil solltet Ihr schnell vergessen.
Empathie und Charakter kann man nicht vermessen.
Nur aufgrund der Beine kann man den Mann nicht in eine Schublade pressen.
Männer: Jeder Mensch verdient Respekt und Toleranz.
Immer wieder bildet man anhand von Äußerlichkeiten sein Urteil über einen anderen Menschen. An den gezeigten Bildern würden vermutlich viele so einiges denken: nicht normal, Dragqueen, nicht intelligent. Die wenigsten Menschen machen sich die Mühe, hinter die Fassade zu schauen, den Menschen kennenzulernen oder zu fragen: Warum liebt dieser Mann Dessous?
Wer bestimmt, was normal ist und was nicht? Warum nehmen wir uns das Recht, darüber zu urteilen?
Leider gehen der Respekt und die Toleranz anderen Menschen gegenüber immer mehr verloren. Viele gehen nur noch nach dem Äußeren und gehen online sogar so weit, dass sie übelste Beleidigungen hinterlassen.
… der Printmedien. Eine Fotoserie zum Thema »Männer« birgt die Gefahr, ins Klischee zu verfallen, so habe ich den Zufall spielen lassen und in knapp drei Monaten gesammelt, was die Printmedien mit dem Wort anfangen: von Film- und Buchbesprechungen über althergebrachte männliche Feiertraditionen, späte Väter und Mode bis zu »Maskulinisten«.
Einen Teil dieser großen Bandbreite habe ich in sieben Bildern zu einer Serie verarbeitet: Das Wort »Männer« oder »männlich« musste im Artikel vorkommen, wurde gespiegelt und thematisch ergänzt.
Individualität wohnt in jedem Menschen. So verschieden Männer und Frauen, so verschieden sind Männer. Und Frauen. Und Frankfurter.
Drittelregel Terhaag, Schütze, Vigoo GbR
Brend’amourstr. 5
40545 Düsseldorf
✆ 0211 55789134
✉︎ info@drittelregel.de
Nichts verpassen:
Die neuesten Ausstellungen:
Schnellzugriff:
Du kannst die ganze Ausstellung durchwandern, indem du einfach mit der Maus nach unten (oder oben) scrollst.
Wenn du einen einzelnen Beitrag sehen willst, klicke ihn in der nachfolgenden Autorenübersicht an.
Mit dem kleinen Pfeil unten rechts kommst du jederzeit wieder nach oben.
Wenn du in einer Arbeit den Namen der Fotografin bzw. des Fotografen anklickst, gelangst du auf eine Seite, die alle Arbeiten dieser Person zeigt.
Falls du ein Tablet verwendest, nutze es am besten im Querformat.
Am schönsten ist die Ausstellung an einem Computer im Vollbildmodus.
Jetzt kannst du diesen Hinweis mit dem X oben rechts wieder verschwinden lassen.