Wie kommt es, dass ein Holzstab mit einem Pferdekopf am vorderen Ende, mit dem Kinder in längst vergangenen Zeiten durch die Gegend liefen, zum Inbegriff für eine nette, aber entbehrliche Leidenschaft wurde, zum Synonym für Hobby und Zeitvertreib? Man kann es nachschlagen.
Dass es dafür aber auch heute Meisterschaften gibt, man sich in Vereinen organisiert, um tatsächlich mit einem Holzstab mit einem Pferdekopf am vorderen Ende ober Hindernisse zu springen und Parcours zu bewältigen, könnte man als Mysterium bezeichnen. Oder doch nicht?
Eine Pflanze, der man sich mit Hingabe widmen kann.
Aber Moment! Erkennt man nicht in der einen oder anderen Blüte den Pferdeschädel?
Das Wort Steckenpferd hat im Deutschen zwei Bedeutungen:
Spielzeug: Ursprünglich ist es ein Spielzeug, ein Stecken an dessen oberem Ende ein Pferdekopf befestigt ist. Die Kinder benutzen es, um so zu tun, als würden sie auf einem Pferd reiten.
Hobby: Im übertragenen Sinn wird Steckenpferd auch für eine besondere Leidenschaft oder ein Hobby verwendet, dem man gerne nachgeht.
Mein Hobby ist das Fotografieren im Allgemeinen, besonders aber die Architekturfotografie.
Als neues Hobby innerhalb der Fotografie habe ich nun die Streetfotografie entdeckt. Es ist eine Art Fotografie, die das alltägliche Leben und die Menschen im öffentlichen Raum dokumentiert. Man fängt spontane Momente, interessante Szenen und ungestellte Situationen ein, oft auch mit einem künstlerischen Blick. Diese Art der Fotografie erfordert ein Auge für Details, eine schnelle Reaktion sowie ein Gespür für Komposition und Licht.
Diesem Steckenpferd gehe ich nun mit besonderem Interesse und Hingabe nach.
Das Steckenpferd – ein ganz besonderes Hobby, dem jemand mit Begeisterung und Leidenschaft viel Zeit und seine besondere Aufmerksamkeit widmet.
Hier nun die Spuren, die unsere Suche nach dem Steckenpferd in unserem Leben hinterlassen haben.
Leidenschaft, die Zweite.
Porträts – erst die Männer jetzt die Frauen
Leidenschaft – das ist mein Steckenpferd.
Vielfalt – breit gestreute Interessen.
Gemeinsamkeit – Kolleginnen
Als logische Folge meines Projekts »Leidenschaft« zum Thema »Männer«, habe ich zum Thema »Steckenpferd∑ jetzt Frauen als Models gewählt.
Die Targa Florio der Eifel
Im Jahr 1922 fand zum ersten Mal eine Eifelrundfahrt statt: Über 33 km auf bergiger und kurviger und damals noch nicht asphaltierter Strecke mit insgesamt 86 (Haarnadel-)Kurven und 265 Meter Höhenunterschied ging es von Nideggen durch Täler und über Höhen durch neun Dörfer und wieder nach Nideggen zurück. Die Strecke stand in ihren Anforderungen der berühmten »Targa Florio« in Sizilien in nichts nach und wurde über mehrere Runden gefahren.
Ab 1927 fanden die Eifel-Rennen auf dem neu erbauten Nürburgring als permanenter Rennstrecke statt, um die Anwohner der Eifeldörfer zu schonen und Straßensperrungen sowie gefährliche Situationen auf den Schotterstraßen zu vermeiden.
Seit 2018 wird die Eifelrundfahrt wieder jeweils am zweiten Juliwochenende mit historischen Fahrzeugen abgehalten. Auch 2024 ging es mit den Oldtimern auf die Strecke – passionierte Rennwagenbesitzer mit Vorkriegsrenn-, Sport- und Tourenwagen und -Motorrädern bis Baujahr 1939 starteten bei Traumwetter und vielen Zuschauern. Nicht nur bei der Abfahrt, auch schon vorher konnten die historischen Schätzchen aufgereiht in der Altstadt von allen Seiten bewundert werden. In zeitgemäßer Kleidung gaben ihre Besitzer bereitwillig zu allen Fragen Auskunft, bevor es auf die Strecke ging.
Steckenpferde können zur Leidenschaft führen, die manchmal seltsame Ausmaße annimmt.
Das Anfertigen und Sammeln von Bären war viele Jahre mein Steckenpferd. Dabei war auch das Zusammensein mit Gleichgesinnten wichtig und schön.
Fahrten zu den großen Bärenherstellern – Steiff und Hermann – waren selbstverständlich. Außerdem Messebesuche in Münster, Wiesbaden und Dortmund.
Mittlerweile hat sich die Leidenschaft gelegt und die Sammlung ist sehr klein geworden.
Afrobeats gehen Deep,
spür den Rhythmus, fühle den Beat.
Lass die Energie fließen
und beginne zu genießen.
Deine Füße fangen an zu tanzen
und es fallen die Distanzen.
Afrobeats pulsierend und verbindend,
Alltagssorgen schwindend, Energie findend.
DJ Zaddys Steckenpferd sind die Musik und der Fußball. Er hat 2012 mit der Musik begonnen und eigene Songs geschrieben. Er wurde in Lagos, Nigeria geboren und kam 2014 nach Deutschland. Nachdem er Deutsch gelernt hat, beschloss er 2015, seine Kenntnisse als DJ zu erweitern. Er lernte von einem renommierten DJ aus Düsseldorf und vertiefte somit seine große Leidenschaft. Er möchte mit seiner Musik eine Atmosphäre schaffen, in der die Menschen ihren Alltag mal vergessen können, einfach loslassen, tanzen und Spaß mit der Musik haben.
Seine Musik ist sehr vielseitig und er spielt diverse Genres, aber seine größte Leidenschaft ist für ihn nach wie vor Afrobeat-Dancehall und lateinamerikanische Musik. Musik ist für ihn eine Sprache des Universums, Musik spricht auf ehrfürchtige Art und Weise, sie ist verbindend und geht auch ohne Worte. Die Musik wirkt sich unterschiedlich auf den Körper und die Psyche aus. Es gibt viele unterschiedliche Musikrichtungen und diesen wird unterschiedliche Wirkung zugeschrieben.
Die Stecken stecken im Meer.
Die Pferde reiten umher.
Durch Meer und Sand
und um die Stecken herum
reiten sie im Sonnenuntergang.
Für viele ist Reiten auf einem echten Pferd das Steckenpferd. So wie für meine Tochter Mara.
Für mich als Kind waren Sonnenuntergänge mein Steckenpferd in der Fotografie!
»Ein Mensch, der aus der großen Stadt
ins Grüne sich begeben hat
läs hier, allein auf weiter Flur,
recht gern im Buche der Natur.
Doch bald, betrübt, er wieder geht:
denn ach, er ist Analphabet.«
Eugen Roth
Oder auch – von einem anonymen Urheber: »Alle sagten: das geht nicht.
Dann kam einer, der das nicht wusste, und tat es einfach.«
Grün, bunt, voller Leben – so soll (m)ein Garten sein! Und entpuppt sich schnell als ein Steckenpferd, das mit einem PS gemächlich schaut, was sich da tut und entwickelt – was neu auftaucht, obwohl nie gepflanzt oder gesät, etwa die Wilde Karde oder die Wollige Königskerze. Was vor Monaten gesteckt und hoffentlich überwintert hat und nun geerntet werden kann, Mengen von Knoblauch, was da kreucht und fleucht oder fliegt – Schmetterlinge, Hummeln jeglicher Art, Holzbienen, neben Tigerschnegeln und Gehäuseschnecken und was sich alles von allein ansiedelt.
Skurrile Gestalten finden sich da, die den Garten bevölkern, und Gemeinschaften, die einander stützen und fördern, umschwirrt von Bewohnern, die sich in der Wildnis eingerichtet haben und die Beete nutzen: Auch wenn manches Pflänzchen dadurch dem Gartennutzer verloren geht, es bleibt dennoch für alle genug übrig!
So kann (m)ein Garten schnell zum Steckenpferd werden, was nicht nur Nutzen hervorbringt – Ernten, Nahrung und Blüten – sondern Beobachtung von Zusammenhängen, Lebenszyklen und der gesamten Vielfalt des Lebens. Da muss das Steckenpferdchen manchmal Schritt gehen und den Kopf beugen und von Nahem beschauen, was es auf dieser Erde so alles gibt. Und in der Vielfalt der Lebenserscheinungen eine Ordnung finden, was manchmal gar nicht so einfach ist.
»Steckenpferde« als Metapher für die fixen und konventionellen Ideen der Kunst. Dadaisten machten sich diese Steckenpferde zunutze, um sie ins Lächerliche zu ziehen und zu dekonstruieren. Sie forderten die Betrachter heraus, ihre eigenen Steckenpferde zu hinterfragen und die Welt durch eine Linse des Absurden, des Unkonventionellen, zu betrachten.
Mein Steckenpferd ist eine dadaistische Ode an das Toilettenpapier. In der Welt der bunten Flächen, wo Pop-Art blitzt und funkelt, schwebt ein sanftes Toilettenpapier über die Graffiti der Gedanken. Dadaismus, der schreiende Schatten, lacht über die Farben, die wir tragen, während das Toilettenpapier so weich, so vergänglich, uns ins Gesicht wischt – die Tränen des Konsums.
Ein Kunstwerk aus Falten und Rollen, geklebt an der Wand der Absurdität, wo die Pinselstriche der Pop-Art die Fragen der Dadaisten auf die Toilette schicken – Kunst ist, was wir abreißen, ein Stück, ein Stück, ein Stückchen. Lasst uns feiern, das Toilettenpapier, das uns mit jedem Wisch in die Freiheit der Gedanken führt, wo Dadaismus und Pop-Art in einem bunten Wirbel tanzen und das Alltägliche zum Meisterwerk erhebt.
Hier, in diesem Raum der Absurdität, wo die Farben bluten und die Rollen kreisen, brechen wir die Regeln, zerreißen die Normen und finden im Toilettenpapier das Herz der Kunst – ein sanftiges, flauschiges Manifest.
Wie kann man ein Foto entstehen lassen?
Braucht man eine wunderschöne, über hundert Jahre alte Kamera, ein Wunderwerk der Technik? Oder reicht ein Loch in einem Blech? Ein gekonnter Handabzug oder ein bisschen Chemie und Sonnenlicht?
Heraus kommen Bilder, die mich begeistern. Sie sind absolut unperfekt, aber komplett von mir erschaffen.
Und mit den tollen Leuten der Drittelregel habe ich Menschen gefunden, die meine Begeisterung angefacht und meinem Steckenpferd eine Bedeutung gegeben haben. Sie lassen mich stolz sein auf meine nicht perfekten Fotos.
Ein sehr geliebtes Steckenpferd: tüfteln, werkeln, fummeln, nähen. Am Schluss ist etwas daraus entstanden.
Ein anderes, nicht minder geliebtes Steckenpferd: Fotografieren. Hier die Beobachtung und fotografische Dokumentation eines Entstehungsprozesses beim Tüfteln: Das rosa Steckenpferd.
Heute ist mein Steckenpferd die Fotografie.
Dort mag ich in besonderem Maße Makroaufnahmen, abstrakte Fotografie und die Mehrfachbelichtung
Das Steckenpferd meiner Familie und vielleicht knapp einhundert anderer Menschen in Deutschland.
Es ist eine japanische Kampfkunst einer sehr alten Schule aus Japan.
Die Fotos sind bei einer Vorführung im Rahmen des japanischen Sommerfestes des Freundschaftskreis Hannover-Hiroshima-Yukokai e.V. entstanden
Nach längerer Überlegung komme ich zu dem Schluss, dass mein Steckenpferd schon sehr lange das Knipsen, also Fotografieren ist. Nun sind die Zeiten, als man mit höchstenfalls drei 36er-Filmen in den Urlaub fuhr, vorbei. Diese Art der quantitativen Begrenzung wird einem erst im Digitalzeitalter bewusst. Spannend war es immer, das Resultat der gedruckten Bilder oder Dias zu sehen. Bilder in Alben zu kleben, hatte ebenfalls etwas ganz Besonderes.
Wie ich kürzlich festgestellt habe, war die Fotografie wohl auch ein Steckenpferd meines Vaters, mehr als ich dachte. So habe ich in diese Serie auch ein paar Funde meines Vaters gepackt.
Drittelregel Terhaag, Schütze, Vigoo GbR
Brend’amourstr. 5
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