Was ist Heimat?
Ein Ort? Eine Landschaft? Eine Nation? Ein Kulturkreis?
Sind es Menschen, Gegenstände, Erinnerungen?
Wie ist es mit der geistigen Heimat, der literarischen, der politischen?
Gibt es einen guten und einen bösen Heimatbegriff?
Wenn ich gehe, nehme ich meine Heimat mit?
Bin ich meine eigene Heimat?
Ruth ist 99 Jahre alt und lebt seit über 80 Jahren im selben Stadtteil in Duisburg.
Bis vor drei Jahren führte sie ihren eigenen Haushalt, inzwischen hat sie, schräg gegenüber ihrer früheren Wohnung, im Seniorenzentrum eine neue Heimat gefunden. Sie verfügt über ein großartiges Gedächtnis, und so kann sie zu fast allen ihrer alten Fotos und Dokumente lebendige Geschichten erzählen. Die Bilder ihrer Kinder, Enkel und Urenkel schmücken die Wände ihres Zimmers. Einige alte Möbel und dekorative Erinnerungsstücke schlagen den Bogen von ihrer alten zur neuen Heimat.
Mit einem Gefühl von Heimat verbinde ich die Besuche bei meiner Großmutter in einem niedersächsischen Dorf.
Meine Großeltern besaßen eine Bäckerei und Café, mittlerweile verpachtet, und Großmutter wohnte später darüber. Es roch immer gut, und wir Kinder durften im Laden oder in der Backstube zusehen.
Beim Backen nach den alten Rezepten leben jedes Mal die Erinnerungen auf.
Heimat liegt für mich an der Elbe. Hier kann ich meine Gedanken fließen lassen, meinem Fernweh etwas Nahrung geben und es gleichzeitig stillen, träumend am Ufer sitzen, laufen, Schiffe gucken, Wind spüren und die ziehenden Wolken beobachten. Ebbe und Flut kommen und gehen sehen, zur Ruhe kommen. Hier fühle ich meine Heimat.
Meine Heimat liegt in der Ostschweiz, der Geburtsstadt Wil und den Bergen des Alpstein (Säntis) und Churfirsten. Seit über 40 Jahren ist meine Ehefrau meine Heimat, aber auch die Gemeinschaft mit Freunden und Bekannten, das Pflegen von Brauchtum, die Natur und meine christlichen Religion.
Duisburg.
Kohlerevier und europäische Kulturhauptstadt.
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Klischees kleben an ihrem Namen, aber die Fahrt durch die Stadt ist hell, die Luft flirrt, die Farben zwitschern und fließen durch die Straßen.
Angelehnt an das Zitat von Wilhelm von Humboldt, »Die wahre Heimat ist eigentlich die Sprache. Sie bestimmt die Sehnsucht danach, und die Entfernung vom Heimischen geht immer durch die Sprache am schnellsten«, ist meine Heimat das Bundesland Hessen. Alles, was mit meinem Heimat-Bundesland Hessen zu tun hat, löst in mir ein warmes und schönes Gefühl von Heimat aus: wenn ich den hessischen Dialekt höre, wenn ich die Skyline von Frankfurt sehe, oder wenn ich in den Weinbergen Rheinhessens wandere, wenn ich ein Glas Äbbelwoi trinke oder Frankfurter Grüne Soße esse.
Dann ist Heimat natürlich für mich der Ort, an dem meine Wurzeln, meine Eltern und mein Elternhaus sind, wo ich mich geborgen fühle. Diese Geborgenheit und Sicherheit empfinde ich ganz besonders dann, wenn ich die alte Wanduhr im Wohnzimmer meines Elternhauses laut ticken und zu jeder halben Stunde schlagen höre. Diese Wanduhr symbolisiert nicht nur Ruhe und Geborgenheit für mich, sondern ist auch ein Symbol für die Zeit, die ich in meinem Elternhaus verlebt habe, die Zeit, die verrinnt und die mir noch bleibt, um mich in der Umarmung meiner Eltern geborgen und sicher zu fühlen.
Ist Heimat ein Ort?
Orte können definiert sein durch Gebäude.
Wenn Heimat ein Ort ist, kann dieser Ort dann auch gebaut werden?
Gebaut im Sinne von »geschaffen«, gebaut von Handwerkern, durch deren Hände Arbeit.
Aber schafft das auch Heimat?
Oder nur die Voraussetzungen für Heimat?
Kann Heimat ohne Handwerk und Arbeit geschaffen werden?
Danke allen fotografierten Handwerkern für Zeit, Geduld und Vertrauen.
Traditionen miteinander leben
Heimatenge spüren
Heimatklischee verpönt und geliebt
Zeitlos die Zeit genießen
Heimatorte grenzenlos
einfach sein
Der Rhein ist unsere gemeinsame Heimat, er verbindet Orte, und doch ist er unterschiedliche Heimat, weil jeder Rheinkilometer einen anderen Blick auf Heimat zeigt.
Rheinkilometer markieren das Rheinufer von der Quelle bis zum Meer. Ursprünglich zur geografischen Orientierung für die Rheinschifffahrt angelegt, stehen sie heute auch stellvertretend für die Regionen – in wirtschaftlicher und geografischer Hinsicht. Jeder Rheinkilometer kennzeichnet unverwechselbar einen (Heimat-)Ort, eine bestimmte Landschaft, Wirtschaftsregion oder eine touristische Attraktion.
Der Rhein war und ist ein wichtiger Verkehrsweg, der dazu beigetragen hat, dass manche Regionen durch ihre historische Bedeutung (z. B. die Burgen am Mittelrhein) zum Weltkulturerbe, andere hingegen zu einem Industriegebiet wurden.
Welches Gesicht die Heimat Rhein hat, liegt an der Perspektive des Betrachters und den Dingen, die ihm persönlich wesentlich erscheinen.
Ein Gemeinschaftsprojekt von Bernd Kesseler, Marcus Westen, Christel Weyers und Helga Weyers
Der Düsseldorfer Stadtteil Bilk verbindet als Heimat Vertrautheit, Gefühl, Geborgenheit, ein bisschen Witz und Charme.
Das transparente Stadttor steht dabei für die Offenheit, Geschäfte symbolisieren die Sicherheit, mehr als nur gut versorgt zu sein. Fröhlich-bunte Fahrräder sichern spontane Mobilitätswünsche für kleine Strecken im Viertel und darüber hinaus. Der Funkturm über dem Haus, etwas parodistisch, aber auch gewährleistend, dass die Heimat gut vernetzt ist und mit der Welt in Verbindung steht.
Die RAW-Isohelien sollen Heimat als »My home is my castle« mit der gleichzeitigen Absicht, Ferne, Weite und auch die Verbindung zu anderen Ländern symbolisieren und den Betrachtenden gleichzeitig die Chance bieten, eigene Fantasien zu dieser Heimat zu entfalten.
Ich wohne nicht mehr dort, wo ich geboren und aufgewachsen bin, habe den Ort vor vielen
Jahren verlassen. Wie jedes Kind hatte ich Träume. Damals gab es viele Fernsehserien, in denen Kinder wilde Tiere zu Hause hatten. Eine hatte es mir besonders angetan: »Frei geboren«. Ich wollte fortan auch eine Raubkatze. Das ging natürlich nicht, das wusste ich, und wollte es dennoch. Bis ich meine ersten Raubkatzen in freier Wildbahn sah und Kontakt zu ihnen hatte, vergingen Jahrzehnte. Auch mein zweiter Wunsch ließ sich damals nicht realisieren: Als mein Onkel eines Tages mit seinem Mercedes zu Besuch kam und mir erzählte, was in dem Auto alles zum ersten Mal in einem Serienauto verbaut wurde, war ich total begeistert und lernte die Prospekte dazu fast auswendig. Nun wollte ich auch noch Entwickler bei Mercedes werden. Auch das ging nicht von DDR-Seite aus. Ich verließ also meine damalige Heimat. Ich wurde einer der Entwickler bei Mercedes. Das ermöglichte nicht nur die Reisen in alle Welt, sie wurden Teil meines Lebens. In den vergangenen zwanzig Jahren waren es 1085 Flüge. Es waren unglaublich viele und interessante Reisen, immer mit viel Kontakt zu Einheimischen. Dabei habe ich mich fast nicht um meine Wahlheimat gekümmert …
Im Zentrum der Collage liegen die 1085 Flugtickets, umgeben von ein paar Bordkarten – dort unten links eine für einen USA-Flug, auf der bereits im Druck der SSSS Vermerk steht für Reisende, die besonders genau kontrolliert werden. In jenem Jahr war ich in Tansania, Sansibar, Kolumbien, Mexiko und Südafrika, bevor ich in die USA flog, das reicht für 4S aus. Rot unterlegt finden sich Erinnerungen aus der alten Heimat, die imposanten Gebäude, meine Familie, meine Freunde. Da stehen zig Mopeds aus der Clique und mein Moped, gepimpt, inspiriert von Easy Rider, zumindest für mich damals. Links daneben meine mittlerweile richtige Harley, rechts stolz das schicke Testfahrzeug. Rund um das Zentrum Bilder von Tieren und Menschen aus Afrika und Porträts von mir mit Raubkatzen. Um das alles herum ein bunter Wirrwarr von Eindrücken und Must-Sees. Aber auch tolle Landschaften, Hotelzimmer, Menschen, berühmte Shows. Ein paar Bilder auch von Situationen, die man nicht erleben muss: eine Razzia in Rio und eine Schießerei am Checkpoint in Palästina.
Und doch bleiben die Fragen offen: Wo ist meine Heimat? Wo ich geboren wurde, wo ich aufgewachsen bin, wo ich mich gut fühle, wo ich oft bin, wo ich lebe, wo meine Familie lebt, wo ich Dinge entdecke oder wo ich Dinge tue, die ich liebe, wo ich die meiste Zeit meines Lebens verbracht habe, oder wo ich meine Wünsche verwirklichen kann? Benötige ich eine Heimat? Was ist der Unterschied zwischen Wohlfühlen und innerem Gefühl, wenn ich zu Hause ankomme? Ist es wichtig, eine Heimat zu haben? Kann ich Heimat kaufen?
Man nehme:
Verbundenheit
Vertrautheit
Geborgenheit
Sehnsucht
Erinnerungen
Sentimentalität
Innere Ruhe
Angekommensein
Zuhause
Zubereitung:
Ein Rezept zu Deiner persönlichen Heimat baut sich im Laufe Deines Lebens auf und verfeinert sich. Jeden Tag kommt eine neue Zutat hinzu und verändert den »Geschmack« deiner Heimat. Freud und Leid, Arbeit und Ruhe, Alltag und Freizeit machen Dein Rezept einzigartig und individuell.
Ob Deine Heimat fertig ist, weißt Du, wenn Du Dich mit diesem Ort verbunden fühlst, der Duft von Vertrautheit und Geborgenheit in der Luft liegt und der Geschmack von innerer Ruhe, Sentimentalität und Sehnsucht Deine Heimat spürbar macht. So soll es bleiben – du bist angekommen in Deiner Heimat!
Am Westrand des rheinischen Braukohle-Tagebaus Garzweiler II haben viele Bewohner der fünf vom Abriss bedrohten Dörfer bereits ihre alte Heimat verlassen und sich in neu geschaffenen Gemeinden niedergelassen. Andere sind geblieben und versuchen, den drohenden Abriss noch zu vereiteln. Dass die endgültige Entscheidung nun wieder um zwei Jahre verschoben wurde, mag für manch einen ein Hoffnungssignal sein. Aber ganz gleich, ob es zu weiterem Kohleabbau kommen wird oder nicht – die vertraute Heimat, wie man sie hier kannte und hatte, wird es nicht mehr geben.
»Wer hat Dich, Du schöner Wald, aufgebaut, so hoch da droben?«,
fragte sich 1810 Joseph von Eichendorff.
Die Antwort des WWF aus dem Jahr 2021:
»Unseren Wäldern geht es schlecht. Deutschlandweit sterben in nicht gekanntem Ausmaß ganze Waldflächen ab. Grund ist vorrangig die extreme Trockenheit der letzten Jahre und damit einhergehend eine größere Anfälligkeit für Schädlinge. Nie zuvor in der Erdgeschichte hat sich das Klima so schnell verändert.«
Bei uns Zuhause im Allgäu wird Heimat als »Hoimad« bezeichnet.
»Hoimad is do, wo ma a Bier einschenkt, ohne dass ma’s bestelle muss.«
»Hosch Du koi Hoimad?«, sagt man zu einem Gast, der spät abends immer noch nicht gehen will.
Heimat geht nicht nur den Einzelnen etwas an, sondern alle Menschen, und ist ein gesellschaftliches Thema.
Heimat ist, wo sich Kinder entfalten können. Entfalten heißt nicht nur schulische Bildung, sondern auch Persönlichkeitsbildung. Die Grundschule in Duisburg-Walsum, die ich als Kind besuchte, war autoritärer. Kinder wurden damals noch geschlagen, heute zum Glück undenkbar. Aber ist es eine Heimat für Kinder, wenn sie heutzutage außerhalb der Schule keine Bildung mehr erfahren?
Das entwurzelte Heim steht in Gedenken für all jene, die aus unterschiedlichsten Gründen gezwungen sind, ihr Heim, ihr Zuhause zu verlassen.
Heimat ist, wo die Menschen in Frieden leben können. Bunte Blüten stehen als Symbole für die Unterschiedlichkeit der Menschen, Religionen, Kulturen, Hautfarben. Es gibt diese Orte, an denen Menschen in Frieden zusammenleben können. Vielleicht gibt es ja Hoffnung, dass das Zusammenleben auch an anderen Orten möglich ist.
Die Matratze eines Obdachlosen: Kann man Straße als Heimat bezeichnen?
Das Hambacher Schloss ist ein Symbol für Demokratie und Freiheit. Heimat ist, wo Menschen in einer Staatsform leben dürfen, in welcher Menschenrechte geachtet werden.
Heimat
kein Ort, ein Ort
Heimat
alles, jeder und überall
Objekt, Natur, Tier, Stadt
ist dort, wo es mich hintreibt
Heimat
die Menschen, die ich liebe
dort, wo sich meine Seele einnistet
Heimat
tief in mir drinnen, die Ruhe die ich finde
die Verbundenheit, die ich fühle und brauche
Heimat
ja greifbar, sehbar, riechbar und fühlbar, allgegenwärtig
Heimat
diffus
Dort, wo ich geboren und aufgewachsen bin.
Dort, wo ich wohne, habe ich neue Wurzeln geschlagen.
Nicht gekappt sind die Wurzeln zu meinen Freunden – hier ist meine emotionale Heimat, genährt durch Erinnerungen und Emotionen.
Mit dem Zug bin ich unterwegs zu Veranstaltungen, Städtetouren, Konzerten und Museumsbesuchen – sie halten meine Wurzeln frisch.
»Unser altes, trautes Kirchlein auf der Höhe! Jahrhunderte schon hat es überdauert, schlimme und gute Zeiten gesehen und mit dem Dorf Glück und Trübsal geteilt. Seine Glocken haben viele Generationen zur Taufe, zur Hochzeit und zum Grabe geläutet. […] So war das Kirchlein immer eng verbunden mit dem Leben und Sterben der Gemeinde. […] In seiner schlichten Dorfschönheit, mit dem stillen, verträumten Friedhof und dem altersgrauen, verfallenen Gemäuer ringsum, himmelt es uns wunderbar an, ein Idyll, das dem Heimatfernen Sehnsucht erwecken kann, einst da den letzten Schlaf zu tun – Heimkehr nach der Heimat!«
Aus dem Buch von Gustav Rommel: Urphar am Main – Ein Beitrag zur Geschichte und Kulturgeschichte der ehemaligen Grafschaft Wertheim
Heimat ist sehr persönlich, einzigartig und dennoch verbindend. Es ist die eigene Geschichte aus Erinnerungen, Erfahrungen und Orten des Lebens.
In der Verbundenheit zu anderen Menschen, Traditionen und Gemeinsamkeiten erstrahlt der besondere Zauber von Heimat: »Heimat ist schön, beruhigend, herausfordernd und manchmal auch anstrengend.«
ein Ort tiefer Verbundenheit
mehr als ein flüchtiger Blick aus der Ferne
hogga ond schloddza isch besser wia standa ond schaffa.
eine schwäbische Tugend
es Läba isch koi Schloddzr
der Mut, Neues zu erfahren und zu entdecken
Aufgewachsen im Ruhrgebiet, waren Trinkhallen für mich schon immer ein Sinnbild für (meine) Heimat. Sie gab es schon, als ich ein Kind war: »Eine gemischte Tüte für zwanzig Pfennige bitte.«
Sie haben mich über fünfzig Jahre meines Lebens begleitet und es wird sie (hoffentlich) noch geben, wenn ich schon lange nicht mehr da bin.
Sie haben etwas Vertrautes, eben ein Stück Heimat.
Ist Heimat bunt?
Oder ist es ein abstrakter Begriff, den das Leben nach und nach mit Farben füllt?
Mein Heimatgefühl ist von kölschen Liedern geprägt – nicht zu verwechseln mit Karnevalsschlagern. Sie sind oft tiefsinnig und spiegeln den kölschen Humor sowie die kölsche Seele wider.
Zum Thema Heimat gibt es sehr viele Musikstücke, Köln soll die meist besungene Stadt weltweit sein. Musik verbindet, Sprache verbindet, ebenso die regionalen Eigenarten und magischen Bauwerke, besonders der Kölner Dom.
Da alle Leute im Raum beim Erklingen der kölschen Lieder sofort mitsingen, entsteht dieses einzigartige Zusammengehörigkeitsgefühl. Und das mit Weltoffenheit und einer besonderen Toleranz!
Jede Jeck es anders.
Familie ist Heimat.
Sie findet sich in jedem einzelnen Familienmitglied, aber auch in Geschenken, Erinnerungsstücken und Symbolen.
Heimat entwickelt sich.
Bei uns gab es die Orte vor der Abkohlung, dann den Tagebau, die Kraftwerke, anschließend die allmähliche Rekultivierung. Nun blüht die Landschaft wieder auf und wird so zum Touristenmagneten.
Verändern wir Menschen uns mit unserer Heimat?
Heimat ist da, wo meine Wurzeln sind, wo meine Familie wohnt, wo Berge und Wälder, blühende Wiesen und klare Seen sind, wo man die gleiche Sprache spricht, wo man sich kennt und aufeinander Rücksicht nimmt.
Die Familie und der Wald haben vielschichtige und wechselseitige Verbindungen. Jeder Baum wächst für sich, aber die Gemeinschaft schützt die Schwachen vor den Stürmen des Lebens. Ich habe den Schutz des Waldes verlassen. Vor Wind und Wetter schützen mich meine Wurzeln, die ich tief und fest entwickelt habe.
Wer die Heimat verlässt, sägt den Baum ab. Aber solange die Wurzeln bleiben, kann man immer zurückkehren. Ich bin viel gereist, kenne die Heimat vieler Menschen, bin beruflich erfolgreich, aber etwas fehl. Nennt man das Heimweh?
Wenn man zurückkehrt in die Heimat, sieht man, dass sich vieles verändert hat, aber der Wald steht noch, die Wurzeln sind noch intakt, und darauf bauend kann wieder neues Leben wachsen.
Als Kind kam mir alles irgndwie viel größer vor – ich möchte wieder Kind sein!
Seit über 30 Jahren ist Sylt unser zweites Zuhause – eine zweite Heimat.
Wie sieht man diese Heimat, wenn man sich weder als Einheimischer noch als Tourist fühlt?