Das Ungeheuer ist uns ungeheuer.
Ungeheuerlich!
Warum erfinden wir Monster?
Was ist so schön am Gruseln?
Ungeheuer spannende Fragen.
Triggerwarnung!
Diese Ausstellung enthält Arbeiten, die Gewalt, sexualisierte Gewalt oder psychische Probleme thematisieren und in Wort und Bild darstellen.
In keinem Fall kam jemand für die Fotografien zu Schaden, entsprechende Szenen wurden – wenn überhaupt – nachgestellt.
Dennoch empfehlen wir Menschen mit entsprechender Disposition, die betreffenden Arbeiten ausgeblendet zu lassen.
Memento Monstrum!
Bedenke, in dir steckt ein Ungeheuer.
Ich stelle mich meinen Dämonen, dem Ungeheuerlichen in mir.
Moos besitzt keine Blüten, sondern nur kleine, grüne Sporenkapseln, und kann auf den ersten Blick mit anderen bunten Blühpflanzen nicht mithalten. Daher bezeichnet man Moos auch als »Pflanzen, die im Verborgenen blühen«.
Es sind zierliche, fragile Pflanzen, die dennoch so robust sind, dass sie an den Ort, an dem sie wachsen, keine großen Ansprüche stellen.
Wie riesige Ungeheuer aus Beton ragen sie in den Himmel.
So mächtig mit breiten Schultern, drohen dich förmlich zu erschlagen.
So stehen sie da, wie eine Armee im Nebel, und lauern.
Womöglich mit ungeheuer hohen Mieten, dafür aber mit einer ungeheuer tollen Aussicht.
Schwaches Licht, ein brechender Zweig
Hallo? Ist da jemand? Was ist das?
Etwas Großes, Dunkles, bewegt es sich?
Das ist das Gefährliche an Ungeheuern: Man weiß nicht, ob sie gefährlich sind.
Es kommt näher, wird immer größer und bedrohlicher, bis man dann erkennt:
Das sind alles nur Geschichten
Meine Bilder sind schön, im Sinne von ästhetisch, aber gruselig.
Das Feedback habe ich oft gehört. Was allerdings das Gruselige, das Ungeheuer, war,
konnte mir keiner benennen. Ästhetisch wie Instagram, dahinter das Monster der Perfektion, der Lüge, der Verzerrung des Menschlichen.
»Die Hölle, das sind die anderen«, beruht auf der Philosophie Sartres.
Wenn Du allein bist, also nur existierst, gibt es für Dich kein Falsch oder Richtig, da es nur Dich als Befrager gibt. Für Dich allein ist alles im Reinen, doch wenn Du Erfahrungen sammelst und beginnst, Fehler zu begehen, von anderen erklärt bekommst, was falsch und richtig ist, dann zweifelst Du an Dir.
Um zu begreifen, wer man ist und wer man sein will, muss man sich stets auf die Meinung anderer berufen. Ob dies Dein »Ich« zufriedenstellt, sei dahingestellt.
Die Ungeheuer unserer imperialen Lebensweise haben sich in unserem Alltagsleben hineingefressen. Wir füttern sie und denken nicht daran, dass unsere Lebensart oft nur auf Kosten anderer möglich ist. Die sozialen und ökologischen Konsequenzen, die mit dem extremen Wachstum der Ungeheuer in der westlichen Welt einhergehen, erschüttern uns. Ihre Existenz blenden wir gerne aus. Es ist ein Ungleichgewicht von Macht und Machtlosigkeit, von Reichtum und Armut, von Herrschaft und moderner Sklaverei.
Die Ungeheuer unserer imperialen Lebensart begegnen uns überall.
Aus Sicht des Menschen ist ein Ungeheuer ein böses Tier, das Angst einflößt und gefährlich ist. Etwas, wovor man sich in Sicherheit bringen muss. Das Wort ungeheuer wird gerne genutzt, um etwas genauer zu beschreiben, es hervorzuheben: Er war ungeheuer freundlich …
Meiner Meinung nach, sind es die Menschen, die sich auf diesem Planeten wie die Ungeheuer benehmen. Tiere werden ausgerottet, Bäume gefällt, Urwälder gerodet, Blumen gepflückt und Ozeane verschmutzt.
Das Ungeheuer sind wir.
Wenn wir es zulassen.
Wir kommen unschuldig auf die Welt, manche straucheln, andere werden in einen Abgrund der Gewalt gesogen. Die Hoffnung bleibt, dass das Gute in uns stärker ist als das Ungeheuer und wir die Welt friedvoll und lebenswert für unsere Nachwelt erhalten.
Der Tod ist ungeheuer traurig. Viele Menschen gehen auf den Friedhof und realisieren mit ihrem Besuch das Loslassen von einem verstorbenen Partner oder Familienmitglied. Ein Grab als Anlaufpunkt erleichtert die Trauerarbeit, aber auch den Abschied vom geliebten Menschen.
Als Ausdruck der Verbundenheit über den Tod hinaus dient die manchmal aufwendige Grabgestaltung. Die Ausgestaltung des Grabes gibt Orientierungshilfe für die direkten Angehörigen und dient als sichtbare Erinnerung an den traurigen Moment des Abschiednehmens.
Sobald Leben beginnt, beginnt auch das langsame Sterben.
Der Tod ist für uns unausweichlich.
Wovor haben sich meine Kinder und meine Freunde in ihrer Kindheit gefürchtet?
Die Resonanz war sehr spannend und ging von Spinnen unter dem Toilettendeckel bis zum süddeutschen »Nachtrab«, schwarzen Rabenvögeln.
Die meisten Ängste hatten tatsächlich mit dem Kinderzimmer, Keller und dem Wald zu tun, gepaart mit Tieren wie Spinnen oder Eulen und natürlich jeglichen Arten von Monstern oder Geistern.
Masken!
Schon als Kind hatte ich Angst davor. Es ist mir unheimlich, ja ungeheuerlich, was oder wer hinter einer Maske steckt.
Chimären, Wolpertinger, was fällt uns nicht alles ein, um den Blick von uns selbst zu lenken.
Ein- und dieselben Ungeheuer habe ich mit verschiedenen ungeheuerlichen Einstellungen fotografiert, was fotografisch betrachtet nicht zu ungeheuer aufregenden Fotos geführt hat, aber eine ungeheuer gute Übung für das Kennenlernen und Experimentieren mit den Einstellungsmöglichkeiten an der Kamera war.
Man muss beim Fotografieren nicht immer alles ungeheuer ernst nehmen, sondern einfach mal machen.
Totholz ist die Bezeichnung für abgestorbene Bäume im Wald. Totholz zeugt vom Leben eines Baumes. Er war Teil des Räderwerks der Natur und hat uns Schatten gespendet.
Jetzt, in seinem hohen Alter, gibt ihm die Natur neue Aufgaben, damit er in Würde gehen kann. Seine letzten Jahre bieten uns fantastische Blicke. Er wird uns verlassen, ohne etwas zu hinterlassen.
Das ist der Unterschied zum Menschen, der neues Wissen, Kunst, Literatur, Musik hinterlässt. Aber der Mensch hinterlässt auch Müll, eine zerstörte Natur.
Entstanden sind die Bilder in Zqaltubo/Georgien.
In der Sowjetzeit war Zqaltubo einer der größten Kurorte. Wegen seiner leicht radioaktiven Thermalquellen war es bereits seit dem 19. Jahrhundert als Heilbad bekannt.
Heute sind die meisten Sanatorien nur noch Ruinen, Verfall einer untergegangenen Zeit. Auch in unserem Hotel gibt es einen Lost-place-Trakt, teilweise stammen auch die Fotos von dort.
Wann benutzen wir den Begriff UNGEHEUER, in welchen Zusammenhängen?
Mitunter, wenn Worte wie sehr, außerordentlich, enorm, immens oder extrem nicht ausreichend erscheinen. Als wäre er eine Steigerung dieser Worte.
Die Kategorie des Unvorstellbaren und Unermesslichen.
Gut gesichert liegen vergessene, aber unverzichtbare Dinge im Keller. Gerade Werkzeug wird immer wieder gebraucht. Aber, was ist das? Sauerstoff und Wasser haben die silbrigen und farbigen Oberflächen mit einer orange-braunen Patina überzogen. Wohl doch zu lange gewartet. Aus praktischen Helfern sind rostige Ungeheuer geworden.
Die Fantasie ist es, die alltägliche Dinge und Begebenheiten anders erscheinen lässt, in neue Kontexte stellt und andere Welten erschafft: Parallelwelten, abstrakte Welten, mystische Welten, fantastische Welten.
Betrachten wir alltägliche Dinge wie Astverzweigungen, Ilexblätter, verwelkte und getrocknete Orchideenblüten und sich bildende Seitentriebe eines Orchideenblütentriebs mit anderen Augen, vergrößern sie bis zur Abstraktion, ziehen sparsam Konturen nach, setzen Punkte und kleine Striche, fügen Köpfe und Augen hinzu: Schon sind Fabelwesen entstanden, die es bisher nicht gab.
Die Rindenstruktur alter Obstbäume ist oft zerfurcht und aufgebrochen. Seltsamste Formen bilden sich. Licht und Schattenspiel verstärken diesen Effekt.
Oft nimmt man sie gar nicht wahr. Erst durch die Suche kann der Blick auf diese seltsamen Wesen gelingen.
Durch verschiedene Positionen und Blickwinkel verändern sich die Formen und es entstehen andere Ungeheuer. Licht und Schatten verstärken diese Eindrücke.
Sie alle sind jedoch friedlich und verändern ihr Aussehen durch den Einfluss von Witterung, Wind und Wetter. So entstehen im Laufe der Zeit „neue Ungeheuer“ und das Spiel beginnt von vorn.
Ungeheuer ist viel. Doch nichts ungeheuerlicher als der Mensch. Robert Gernhardt hat dem Menschen ein ungeheuerliches Wesen an die Seite gestellt, das GrünGürtel-Tier. Es soll in Frankfurt eine ganze Reihe davon geben…
»Heia! Bitte folgen Sie mir
Auf dem Weg durch das GrünGürtel-Tier-Revier.
Es lohnt sich! Besagtes Tier ist so rar
Wie das Kreuzungsergebnis von Wutz, Molch und Star.
Und es lebt dem Vernehmen nach ausschließlich hier:
Auf geht’s! Wer findet das GrünGürtel-Tier?«
(Robert Gernhardt 2002)
Künstliche Intelligenz ist zurzeit in aller Munde. Sei es zur Generierung von Texten mit
ChatGPT oder zur Erstellung von Bildern oder fotoähnlichen Darstellungen mit
Programmen wie Dall-E, Stable Diffusion oder Midjourney. Dabei ist es schon
ungeheuerlich, wie selbst Laien durch Eingabe einfacher Prompts, also Textanweisungen,
wie ein Bild in etwas aussehen soll, beeindruckende Ergebnisse erzielen können.
Die hier gezeigten Bilder wurden über einen frei zugänglichen Versuchsaccount der Software
Midjourney generiert. Zur Generierung der Bilder wurden Prompts wie »Unheimliche, fotoähnliche Darstellung eines Geistes in einem alten Schlafzimmer« verwendet.
Ich finde, die Ergebnisse sind ungeheuer und die zukünftigen Möglichkeiten werden noch
ungeheuerlicher sein!
Machst du mit?
Ein konzeptionelles Fotoprojekt ist weit weniger elitär, als der Name befürchten lässt.
Ein fotografisches Gerät und eine Portion Neugier und Denkvermögen reichen völlig aus.
Den Rest liefern wir.
Tatsächlich ist solch ein Fotoprojekt, bei dem man zuerst ein Konzept und danach eine Bilderserie entwickelt, eine ausgesprochen freudvolle und bereichernde Angelegenheit. Wir führen Dich Schritt für Schritt durch den Prozess, nachdem wir Dich zuvor mit einem Thema überrascht haben.
In unseren Online-Treffen kannst Du Dich mit den anderen Teilnehmern austauschen und gemeinsam feilt Ihr an den einzelnen Ideen.
Und weil es dazu noch viel mehr zu sagen gibt, klick einfach auf den Button:
Drittelregel Terhaag, Schütze, Vigoo GbR
Brend’amourstr. 5
40545 Düsseldorf
✆ 0211 55789134
✉︎ info@drittelregel.de
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